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Zahlenjongleure der IHK Ostfriesland und Papenburg rechnen Windkraftleistung schön  

Pressemitteilung Januar 2004   Nr. 01/2004

Zahlenjongleure bei der Indurstrie-und Handelskammer Ostfriesland und Papenburg: Wie man die "Leistung" von Windkraftwerken schönrechnet. Windkraft und "Versorgung" mit Strom in Ostfriesland.

Esens. Der Wattenrat Ostfriesland bemängelt die aktuellen, aber die unseriösen Zahlenspielereien der Industrie- und Handelkammer Ostfriesland und Papenburg zum angeblichen Anteil des installierten Windstromes in Ostfriesland, der angeblich "54,2 Prozent der tatsächlich verbrauchten Strommenge in Ostfriesland und Papenburg" ausmache.

Die installierte Leistung sei aber nicht die tatsächlich verfügbare und nutzbare Leistung!

Rechne man die von der IHK veröffentlichen Zahlen von 1,226 Millionen Kilowattstunden Strom zur verfügbaren Gesamtleistung von 874 Megawatt auf die Jahresstunden um, so ergibt dies einen Auslastungsgrad aller Windkraftanlagen an der ostfriesischen Küste von mageren 16,013 Prozent (sechzehn Komma nulleinsdrei)!

[Rechnung: 1.226.000.000 kWh / 874.000 kW = 1402,74995 h; Kürzung der Maßeinheiten gegeneinander. 1402,745995 h / mögliche 8760 Jahresstunden entspricht 16,013 Prozent !]

Nach den Zahlen der IHK Ostfriesland leisten Windkraftwerke also 84 Prozent des Jahres entweder nichts oder erheblich weniger als die Nennleistung, wobei aber der windarme Sommer 2003 mit zu berücksichtigen sei. Diese Zahlen werden vom Verband Deutscher Ingenieure in Veröffentlichung in etwa bestätigt, deren Rechnung geht von einer jährlichen Auslastung von ca. 20 Prozent an der Küste aus.

Zur verlässlichen Stromversorgung der Industrie oder von Haushalten, und das machten auch die Zahlen der IHK wieder deutlich, tauge die Windenergie also nichts. Bei Windstille oder Schwachwind könnten alle Windräder Ostfrieslands nicht einen einzigen Haushalt versorgen, nur thermische Kraftwerke könnten allein die sichere Versorgung übernehmen. Der Wattenrat bewertet die Darstellung der IHK als reine "Propagandameldung der Windwirtschaft" vor dem Hintergrund des Einbruchs beim Windgeschäft. Nordex sei wirtschaftlich schwer angeschlagen und die Aktien von Plambeck Neue Energien auf einem Rekordtief; Pfleiderer habe sich aus dem Offshore-Geschäft zurückgezogen und sich Optionen auf den Ausstieg des Geschäftsbereiches der landgestützten Anlagen offengehalten.

Das war dann dazu in EINER Zeitung zu lesen:

Ostfriesen-Zeitung 05.02.2004 (S. 10)

Watten-Rat übt Kritik an IHK

OSTFRIESLAND - Der Naturschutzbund Watten-Rat hat die Äußerungen der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK) zum Stand der Windenergie in Ostfriesland kritisiert. In einer Pressemitteilung zieht Sprecher Manfred Knake (Esens) die IHK-Aussage in Zweifel, dass die Windräder 54,2 Prozent der tatsächlich verbrauchten Strommenge in Ostfriesland erzeugen. Im Durchschnitt eines Jahres erreichten Windenergieanlagen wegen der schwankenden Windverhältnisse auch an der Küste nicht mehr als 20 Prozent ihrer theoretisch möglichen Leistung, meint Knake. Zur verlässlichen Stromversorgung der Industrie oder von Haushalten "taugt die Windenergie also nichts", heißt es in der Mitteilung. Die Darstellung der Kammer bezeichnet der Watten-Rat als "Propagandameldung der Windwirtschaft", die sich derzeit in einer Krise befinde.

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