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Startseite > Windenergie > Artikel Nr. 71 (05.03.2005)

Klüngel und Filz

Hier zwischen Windpark-Projektierungsgesellschaft proVento und dem BUND-Rheinland-Pfalz

Wie angenehm und bequem: Da wurde die Aufsichträtin der proVento Windkraft-Projektierungsgesellschaft gleichzeitig Landesvorsitzende des BUND in Rheinland-Pflaz. Der BUND als anerkannter Naturschutzverband kann in dieser Eigenschaft zu Windkraftprojekten Stellung nehmen und muss dann unvoreingenommen die Auswirkungen auf Natur- und Landschaft bewerten. Projektierung und naturschutzfachliche Bewertung eines Naturchutzverbandes sind dann sozusagen in einer Hand.

Wir zitieren aus "Erneuerbare Energien" (2001)

Provento-Aufsichtsrätin ist BUND-Landesvorsitzende Agnes Hennen, die Aufsichtsrätin der Windparkprojektierungsgesellschaft proVento, ist Vorsitzende des BUND-Landesverbandes Rheinland-Pfalz geworden. Der Landesverband hat 15.000 Mitglieder und gibt als nach dem Bundesnaturschutzgesetz anerkannter Umweltverband, der bei öffentlichen Bauvorhaben und Genehmigungsverfahren Stellungnahmen abgeben kann. Agnes Hennen leitet die proVento-Aussenstelle im rheinland-pfälzischen Kaiseresch.

Allerdings bekommt proVento derzeit den Wind mächtig von vorne: nämlich von der Staatsanwatschaft in Koblenz. Nach Presseberichten vom Februar 2005 dauern gegen vier männliche Verantwortliche des Windkraftprojektierers proVento die Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue und Insolvenzverschleppung an. Anleger sollen mit überhöhten Rentabilitätsversprechungen geködert worden sein, Gewinne wurden möglicherweise unrechtmäßig zwischen verschiedenen Firmen der Gruppen verlagert, um Insolvenzen zu verschleiern.

Nach vorläufigen Erkenntnissen betreibt die aus rund 40 Gesellschaften bestehende Gruppe 26 Windparks in und ausserhalb von Rheinland-Pfalz. Etwa 560 private Anleger investierten insgesamt rund 150 Millionen Euro.Die vier Verantwortlichen sollen unter anderem Windräder mit kleineren Rotorblättern als vertraglich vereinbart installiert haben. Zudem werden die Männer verdächtigt, den Anlegern Gutachten vorenthalten zu haben, aus denen sich teilweise eine unrentable Energieproduktion errechnet habe. Zur Höhe des Schadens konnte die Staatsanwaltschaft vorerst noch nichts sagen.

 
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