Wattenrat

Ost-Friesland

- unabhängiger Naturschutz für die Küste -

Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 148 (Februar 2006)

Enercon-Chef Wobben: C02 ist tödlich!

Und: Keine Forschung mehr für Offshore-Anlagen

Ja, ohne Herrn Wobben und seine Enercon-Windkraftanlagen sind wir dem Krebstod geweiht, immerhin, so Wobben "C02 ist tödlich und Ursache für Krebs". Dann schütten sie mal Ihr Mineralwasser und die Flasche Sekt im Kühlschrank ins Klo (oder doch lieber in den Sondermüll damit?). Und atmen Sie flacher, damit Sie sich nicht unnötig vergiften, C02 ist schließlich tödlich. Da bekommt man ja richtig Angst, anderswo so ganz ohne Enercon-Anlagen leben zu müssen.

Staunend erfährt man auch, dass bereits "71 Prozent der Elektrizität" in Ostfriesland aus Windenergie erzeugt wird. Da hat wohl jemand das Wort "theoretisch" vergessen. Denn nur an ca. 1400 Stunden des Jahres, völlig unregelmäßig verteilt, speist die Windkraft an der Küste ins Netz ein. Das sind ca. 16 Prozent der theoretischen Auslastung von 8760 Stunden, die ein Jahr hat. Da muss der Strom ja noch irgendwo anders herkommen.

Die Forschung für Enercon- Offshore-Anlagen soll auch eingestellt werden, die Strömungen auf dem Meer seien zu unsicher. Oder meint Herr Wobben die Strömungen in den Banken, die die Finanzierung der Offshore-Anlagen für zu risikoreich halten? Die Zeitung und die Leserschaft sollen den Wobben-Kakao, durch den sie gezogen werden, offenbar auch noch trinken. Bei der Zeitung hat´s immerhin schon geklappt. PR ist eben alles.

Wir zitieren aus dem Anzeiger für Harlingerland, Wittmund, 16. Febr. 2006:

Aloys Wobben: CO2 ist tödlich

Enercon will die Entwicklung der Windenergie weiter vorantreiben
Im nächsten Jahr wird der Windkraftanlagenhersteller in Portugal investieren.

AURICH/IME - Mit beachtlichen Zahlenwerken warteten gestern Enercon-Firmenchef Aloys Wobben und der Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig bei der Pressekonferenz auf. Seit 1984 besteht das Unternehmen mit dem Hauptsitz in Aurich. Aber auch in Magdeburg, in der Türkei, Indien, Brasilien und Schweden befinden sich Produktionsstätten des Windkraftanlagenherstellers, der insgesamt 6000 Leute beschäftigt. "Und im nächsten Jahr planen wir noch eine Niederlassung in Portugal", sagte Wobben. Ohnehin sei Portugal in der Windbranche im Kommen. Hierzulande brauchten die Politiker zu lange, Ideen umzusetzen. Innerhalb Deutschlands zählt Enercon als Hersteller zu den Marktführern. "Wir wollen aber nicht an Anteilen führen, sondern vielmehr die Technik weiter entwickeln", so der Firmen-Chef, der deutlich machte, dass höhere Anlagen nicht nur effektiver seien, den Gemeinden mehr Gewerbesteuereinnahmen ermöglichten, sondern auch leiser seien.

Wobben weiß, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung zum Thema Windenergie gespalten ist. "Die Menschen müssen verstehen, dass unsere fossilen Brennstoffe zu Ende gehen und Kohlendioxid (CO2) Ursache für Krebs ist, wenn das deutlich wird, wird sich auch die Akzeptanz erhöhen", sagte Wobben. Er weiß aber auch, dass sich die Akzeptanz erhöht, wenn man den Bürgern die Möglichkeit gibt, sich an geplanten Windparks zu beteiligen.

War das Jahr 2002 noch das Jahr der Windenergie in Deutschland, Enercon installierte 3200 Megawatt in 2005 nur 1800 MW, so weiß das Unter nehmen heute, dass der Export ein gutes Geschäft ist. 50 Prozent der Anlagen wer den ins Ausland geliefert, zwei E 30 stehen sogar in der Ant arktis. Allein vom Emdener Hafen aus, wurden im vergangenen Jahr 90000 Tonnen Bauteile für Windanklagen verschifft, in 2006 rechnet die Firma mit 130 000 Tonnen. Der Ausbau eines weiteren Forschungszentrums und die Er weiterung des Logistikzentrums stehen auf den Plänen für 2006.

Nur in Sachen Offshore wolle das Unternehmen nicht weiter forschen, dafür legt Wobben alle seine Hoffnungen in die Wasserkraftwerke, genauso wie in das Elektroauto. Dass die Anlage in Hooksiel nicht gebaut wurde, sei eine demokratische Entscheidung im Unternehmen gewesen. Als gescheitert wollte Wobben das Projekt auf keinen Fall bezeichnen. Allein in Ostfriesland werden 71 Prozent der Elektrizität aus Windenergie erzeugt. Und Wobben weiß, der Trend geht zu höheren und effizienteren Anlagen. Derzeit produzieren 283 Anlagen im Bereich Weser-Ems 70 Megawatt, in zehn Jahren, so seine Schätzungen, werden 128 Anlagen sage und schreibe 275 Megawatt produzieren. "Wir müssen wissen, wo wir hingehen wollen, die Bürger sollten erkennen, dass wir die regenerativen Energien brauchen", sagte Unternehmenschef Wobben.

Befeuerung bald kein Thema mehr

Enercon-Chef führt Gespräche mit Flugüberwachung
Der Windkraftanlagen-hersteller wird nicht mehr in Richtung Offs-hore-Anlagen forschen.

AURICH/IME - Was den Menschen, die in der Nähe von Windkraftanlagen wohnen, ein Dorn im Auge ist - die Befeuerung - dürfte laut Aloys Wobben, Geschäftsführer des Auricher Windkraftanlagenherstellers Enceron, bald kein Thema mehr sein. "Wir führen Gespräche mit der Flugüberwachung", sagte Wobben gestern auf einer Pressekonferenz. Technisch sei es möglich, die Befeuerung der zum Teil hohen Anlagen nur dann einzuschalten, wenn sich ein Flugzeug nähere. Wann genau aber grünes Licht dafür gegeben wird, darüber wollte Wobben gestern nichts sagen.

Zudem machte der Firmenchef deutlich, dass Enercon seine Forschungen nicht weiter in Richtung Offshore-Anlagen betreiben wird. "Wir haben hier an Land Kapazitäten und müssen diese nutzen, Offshore ist auch aufgrund der Strömungen im Meer zu unsicher", so Wobben.

 
Zum Seitenanfang