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Wattenrat
Ost-Friesland 
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Neuer Nationalparkbeirat  

Alle fünf Jahre wird der Nationalpark-Beirat neu vom Niedersächsischen Umweltministerium berufen. Die 4. Amtsperiode begann im Februar 2003.

Hier das Gremium (Parteizugehörigkeit nur wenn bekannt):

2 Mitglieder der Unteren Naturschutzbehörden:

Landrätin Karin Evers-Meyer, Friesland, MdL, (SPD), Vertreter: Günther Joachimsen, Landkreis Cuxhaven

Landrat Walter Theuerkauf, Aurich, (SPD), Vertreter: Oberbürgermeister Eberhard Menzel (SPD), Wilhelmshaven

3 Mitglieder für die Gemeinden:

Karl-Heinz Krüger (CDU), Bürgermeister, Wittmund, Vertreter: Rolf Blumberg, Bürgermeister, Butjadingen Ulrich Bauer, Ratsherr, Spiekeroog (SPD), Vertreterin: Barabara Schlag, Bürgermeisterin, Norden (FWG) Claus-Rüdiger Aldegarmann, Norderney, Vertreter: Cornelius Akkermann, Bürgermeister, Borkum

2 Mitglieder für die Naturschutzverbände:

Dr. Ulrike Christiansen, NVN, Hannover, Vertreter: Peter Dost, Kapitän, Bürgeraktion Umwelt, Cuxhaven Holger Wesemüller, WWF, Berlin, Vertreterin: Carola Sandkühler, BUND (früher Nieders. Umweltministerium), Hannover

1 Mitglied für die Industrie- und Handelskammern:

Dr. Christian Fricke, Oldenburg, Vertreter: Dr. Reinhold Kolck, Emden

1 Mitglied für die Landwirtschaftskammern:

Erich Hinrichs, Kreislandwirt, Wittmund (CDU), Vertreterin: Christiane Buck, Cuxhaven

1 Mitglied der Deichverbände:

Leenert Cornelius, Ovelgönne, Vertreter: Herrmann Möhlmann, Misselwarden

1 Mitglied für die Fremdenverkehrsverbände:

Holger Kohls, Bürgermeister, Wangerooge, Vertreter: N.N.

1 Mitglied für den Landessportbund:

Paul Bömack, Wilhelmshaven, Vertreterin: Iris Groß, Elsfleth

2 Mitglieder für die Hochschulen:

Prof. Dr. Ekkehard Vareschi, Uni Oldenburg, Vertreter: Prof. Dr. Meinhard Strom, Uni Oldenburg Prof. Dr. Eva Hacker, Uni Hannover, Vertreter: Prof. Dr. Michael Reich, Uni Hannover

1 Mitglied für das Bundesumweltministerium:

Ministerialrat Dr. Fritz Dieterich, Berlin, Vertreter: Regierungsdirektor Dr. Lothar Fiedler, Berlin

1 Mitglied für den Landesfischereiverband:

Manuela Gubernator, Wangerland, Vertreter: Wilhelm Jacobs ("Willi Heimat"), Neuharlingersiel (CDU)

Laut §27 des Nationalparkgesetze wird die Nationalparkverwaltung durch einen Beirat beraten. "Der Beirat soll die Nationalparkverwaltung in ihrer Aufgabe unterstützten, den Schutzzweck unter Berücksichtigung sonstiger Belange der Allgemeinheit zu verwirklichen."

Das Bundesnaturschutzgesetz definiert Nationalparke als großräumige, einheitlich zu schützende Gebiete, die in einen Zustand entwickelt werden, der einen möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge gewährleistet.

Das steht auf dem Papier, hat aber mit der Wirklichkeit wenig zu tun.

11 der 16 Beiratsmitglieder werden mit Sicherheit ihre Nutzungsinteressen im Nationalparkbeirat vertreten; dazu gehört der Landrat des Landkreises Aurich, Theuerkauf, der als Mitglied der "Unteren Naturschutzbehörden" im Beirat sitzt und in der Vergangenheit als Motor der Nationalparkgesetzesnovellierung galt. Mit der Novellierung wurden wesentliche Teile des Nationalparks der touristischen Nutzung zugeführt und für den Artenschutz entwertet. Die EU-Kommission hat bereits aufgrund einer Beschwerde des Wattenrates die Untersuchungen aufgenommen. Die Mitglieder der Gemeinden, des Landessportbundes, der Industrie- und Handelskammern, der Landwirtschaftskammer, der Deichverbände, der Fremdenverkehrsverbände und der Fischerei werden ebenfalls ausschließlich ihre eigenen Nutzungsinteressen vertreten. Tatsächliche Beratung über den Schutz kann man daher ausschließlich von den Vertretern der Wissenschaft und den Naturschutzverbänden erwarten.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass Frau Gubernator als Sprecherin der Muschelfischer im Nationalparkbeirat sitzt. Die Muschelfischerei ist direkt mitverantwortlich für die Zerstörung der letzten Miesmuschel-Wildbänke im Wattenmeer.

Das Gremium ist in seiner Mehrheit also eher ein Nationalparkverhinderungsbeirat, der sich für den Massentourismus und die Fischerei einsetzen wird und nicht für den gebotenen und gesetzlich geforderten Schutz dieses Großschutzgebietes.

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