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Die Ems: eine unendliche Lügengeschichte

Die Ems als Millionengrab, und alles für eine Werft, die nicht nach Emden umziehen will!

Und wer trägt Mitschuld an den horrenden Kosten: natürlich der Naturschutz. Aber der findet jetzt das Aufstauen (aber nur einmal!, siehe Artikel Ems-Stauwerk: Opfer werden "umgehend ersetzt" in 'Aus den Verbänden') auch in Ordnung und zählt vermutlich alle toten Fische und abgesoffenen Jungvögel, um sie hinterher 1:1 zu ersetzen.

Da können wir aber dankbar sein, dass die Ostfriesen-Zeitung als aufklärendes und völlig neutrales Medium wirkt.

M.K.

 

Ostfriesen-Zeitung 03.05.2003 (S. 10)   von B. Fokken

Baggern trotz Sperrwerks

Es geht um Millionen

Da staunen nicht nur Laien, nein, auch Fachleute wundern sich über die hohen Kosten, die das Sperrwerk verursacht. Zumindest war das vorher alles so deutlich nicht gesagt worden. Dabei unterstellen wir nicht einmal Böses, wenn wenige Monate nach der Eröffnung unter Wasser der erste Rost entdeckt wird. Man hätte natürlich gleich die teure, Rost abwehrende Lösung wählen können. Aber man hat's erst mal preiswert probiert und muss jetzt nachbessern. Dagegen muss man nichts sagen.

Aber das ist nicht alles. Viele OZ-Leser fragen, warum die Saugbagger bis vor kurzer Zeit pausenlos den Schlick aus der Ems holten. Das sollte doch mit dem Sperrwerk vorbei sein, vermuten die meisten.

Nun, ganz ohne Baggern geht's bei Schiffen mit großem Tiefgang auch mit Sperrwerk nicht, zumindest nicht sommers, weil das Wasser nur bis Oberkante Ufer gestaut werden darf. Wegen der Pflanzen und Tiere im Deichvorland.

Aber muss so tief gebaggert werden? Ja und nein. Weil es so schwer verständlich ist, der Reihe nach: Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) muss die Ems für Meyer-Schiffe tief halten. Das geht nur mit Baggern. Andererseits darf der Sauerstoffgehalt der Ems eine Grenze nicht unterschreiten, was bisher bei Stau automatisch angenommen wurde. Weil der Sauerstoff-Wert erst wenige Tage vor einer Überführung gemessen wird, reicht die Zeit notfalls nicht zum Baggern. Deshalb muss vorsorglich immer gebaggert werden.

Um diesen misslichen Zustand zu beenden, und damit Millionen-Kosten zu sparen, wird beim nächsten Meyer-Schiff probeweise gestaut- in der Hoffnung, dass der Sauerstoff nicht weicht und so künftig bei allen Überführungen gestaut werden kann. Dummerweise ist diesmal aus dem genannten Grund schon für eine Million Euro gebaggert worden, für nichts und wieder nichts. Nebenbei: Sollte der Probestau demnächst negativ ausfallen, kostet die Baggerei pro Schiff bis zu zehn Millionen Euro.

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