Seehundsterben: Zweifel an vorgelegten Zahlen
Tote Seehunde schädlich für die Tourismuswirtschaft
Esens/Ostfriesland. Der Wattenrat Ostfriesland bezweifelt die veröffentlichten
Zahlen zu den Totfunden des Seehundsterbens an der Küste. Nach Informationen
des Wattenrates würden tote Seehunde auf einigen Inseln einfach verbuddelt.
Diese Totfunde würden nicht in die offizielle Statistik einfliessen.
Das Ausmaß des Seehundsterbens sei mit Sicherheit größer
als bisher veröffentlicht.
Der Wattenrat bemängelt in diesem Zusammenhang die geringe Zahl der
hauptamtlichen Überwachungskräfte im Nationalpark Niedersächsisches
Wattenmeer: Lediglich 7 Ranger und 15 ständig wechselnde Zivildienstleistende
betreuten eine Fläche von ca. 280.000 Hektar, ohne Boote, Fahrzeuge
und Kompetenzen. Bei diesem Betreuungsnotstand im Nationalpark sei es
nicht zu erwarten, dass alle Kadaver erfasst würden, weil nicht genug
Personal in der Fläche präsent sei.
Bereits beim Seehundsterben 1988 wurde bekannt, dass aus Gründen
des Tourismus-Images viele Totfunde einfach vergraben wurden.
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