Klimaverwirrte Pädagogen versetzen Eisbären in die Antarktis

„Eisbär in Not“, oder klimaverwirrte Pädagogen, Quelle: http://www.primolo.de/node/8532

(Bitte #edit ganz unten beachten!) Die WebSeite „primolo.de“ wendet sich an Kinder: „Gemeinsam mit euren Lehrerinnen und Lehrern könnt ihr eine eigene Internetseite gestalten, ein Profil anlegen, Fotoalben erstellen und vieles mehr!“ Die von Pädagogen gestaltete Seite „primolo.de“ ist ein Projekt von „Lehrer online“, gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Bundesfamilienministerium. Zumindest Lehrer sollten sich mit Eisbären auskennen, doch weit gefehlt:

„Eisbären sind in Not, weil das Eis in der Antarktis immer mehr schmilzt. Ab 2030 wird es in der Antarktis wahrscheinlich kein Eis mehr geben. Deswegen haben wir uns mit dem Thema beschäftigt und herausfinden, wie wir den Eisbären helfen können. Wir haben verschiedene Gruppen gebildet und uns mit einem Thema genau beschäftigt. Hier findet ihr jetzt viele Informationen zu unserem Thema `Eisbär in Not`. Hier erfahrt ihr, wieso der Eisbär in Not ist und wie ihr ihm helfen könnt.“

Die Welt und die Fakten werden von den Pädagogen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf gestellt: Vielleicht sollte man den Gestaltern dieser Kinderseite einmal dezent erklären, dass Eisbären in der Arktis  leben (das ist auf dem Globus „oben“) und das Eis in der Antarktis (das ist „unten“, wo die Pinguine leben) zunimmt. Zudem ist der Eisbär nicht durch das „Klima“ bedroht, sondern, wenn überhaupt, durch die Jagd. 19 zirkumpolare Eisbärpopulationen gibt es es, von denen einige abnehmen,  andere stabil oder zunehmend sind, soweit man das überhaupt wegen der Größe und Unzugänglichkeit des Lebensraumes sicher beurteilen kann. Und Eisbären haben schon ganz andere Klimaveränderungen überlebt. Die Klimaverwirrung in den Köpfen auch von Pädagogen ist groß, die mediale Gehirnwäsche wirkt! Nur sollte der Unsinn nicht auch noch an Kinder weitergegeben werden.

#edit 04. Juni 2012: Der Eisbärenbeitrag wurde inzwischen von der Seite primolo.de entfernt.

Heute fordert Frau Ariane Bahr von primolo.de uns mit folgender Mail auf, den Beitrag zu ändern, das führte zu einem weiteren Schriftwechsel:

[…] soeben haben wir folgenden Beitrag über unsere Website Primolo bei Ihnen entdeckt:

http://www.wattenrat.de/2012/05/klimaverwirrte-padgogen-versetzen-eisbaren-in-die-antarktis/#more-6294

Wir möchten dazu folgendes klarstellen: Bei Primolo handelt es sich um eine Plattform, über die Lehrkräfte gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern eigene kleine Webseiten erstellen können. Die Verantwortung für die Inhalte der einzelnen Primolo-Projektseiten liegt also bei den jeweiligen Nutzern und nicht bei uns als Redaktion. Auch die betreffende Seite wurde nicht von uns erstellt, sondern von einer Schulklasse. Wir haben die zuständige Lehrerin bereits über die Beschwerde informiert und sie hat die Seite aus dem Netz genommen.

Ich bitte Sie also schnellstmöglich um Richtigstellung zweier Tatsachen auf Ihrer Website, da derart falsche Informationen für unser Projekt leider rufschädigend sind:

1) Wie oben erläutert entspricht es nicht der Wahrheit, dass wir als Gestalter der Internetseite für den Inhalt verantwortlich sind.

2) Nicht die LO Lehrer-Online GmbH wird vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Bundesfamilienministerium gefördert, sondern ausschließlich unsere medienpädagogische Plattform Primolo.

Danke und freundliche Grüße,

Ariane Bahr

Ariane Bahr

-Redaktion Primolo –

LO Lehrer-Online GmbH

Taunusstraße 52

65183 Wiesbaden

__________________

Umgehende Antwort des Wattenrates:

Sehr geehrte Frau Bahr,

Ihrem Impressum entnehme ich das Folgende:

 „Lehrer online GmbH – Primolo ist ein Angebot der LO Lehrer-Online GmbH. Mit der interaktiven Plattform lernen Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren, begleitet durch ihre Lehrkräfte oder Betreuer, das Internet sicher zu nutzen und aktiv zu gestalten.

Projektleitung und Redaktion

LO Lehrer-Online GmbH

Taunusstraße 52

65183 Wiesbaden

Tel.: +49 (0)611 5050 912

Fax: +49 (0)228 39042699

E-Mail: redaktion@primolo.de

AG Wiesbaden HRB 25555

USt-IdNr.: DE 260 102 330

Redaktion: Ariane Bahr, Maike Hiepko“

Auf der Wattenrat-Seite sieht das so aus:

„Die WebSeite „primolo.de“ wendet sich an Kinder: „Gemeinsam mit euren Lehrerinnen und Lehrern könnt ihr eine eigene Internetseite gestalten, ein Profil anlegen, Fotoalben erstellen und vieles mehr!“ Die von Pädagogen gestaltete Seite ist ein Projekt von „Lehrer online“, gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Bundesfamilienministerium.“

Was also soll genau richtiggestellt werden?

Aus dem Impressum geht also eindeutig hervor, dass „Lehrer online“ von den genannten Institutionen des Bundes gefördert wird. Für „rufschädigend“ halte ich daher auch nicht die Berichterstattung auf der Wattenrat-Seite über primolo.de, sondern die völlige Fehlinformation über Eisbären auf primolo.de, von wem auch immer, für die Sie ausweislich des Impressums „Verantwortliche im Sinne des § 5 TMG/ § 55 Absatz 2 RStV“ sind.

Ich werde einen Hinweis auf der Wattenrat-Seite aufnehmen, dass der Eisbären-Beitrag auf primolo.de inzwischen entfernt wurde.

Mit freundlichem Gruß

 

Screenshot primolo.de: Lehrer online, gefördert durch….

[…] vielen Dank für Ihre Antwort. Gerne möchte ich Bezug auf Ihre Anmerkungen nehmen:

/Aus dem Impressum geht also eindeutig hervor, dass „Lehrer-Online von den genannten Institutionen des Bundes gefördert wird./

Sie haben Recht, dass dies missverständlich formuliert war, da die Überschrift „Gefördert von“ bisher nicht den Bezug zu Primolo herstellte. Wir haben das geändert und bitten Sie also, zu korrigieren, dass nicht die Lehrer-Online GmbH durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Bundesfamilienministerium gefördert wird, sondern ausschließlich das Projekt Primolo.

/[…] für die Sie ausweislich des Impressums „Verantwortliche im Sinne des § 5 TMG/ § 55 Absatz 2 RStV sind./

Unter dem Punkt „Urheberrechtsbestimmungen“ im Impressum können Sie folgenden Satz nachlesen: „Die Rechte an den Inhalten der Primolo-Projektseiten liegen bei den jeweiligen Urhebern bzw. den Anbietern der Homepage.“ Auch in den Primolo-Nutzungsbedingungen <http://www.primolo.de/lehrerzimmer/nutzungsbedingungen/lehrkr%C3%A4fte> können Sie nachlesen, dass die Verantwortung für die betreuten Primolo-Projekte ausschließlich bei den Lehrkräften liegt. Jede Primolo-Seite hat ein Impressum, die die zuständigen Nutzerinnen und Nutzer aufführt.

Wir bitten Sie also, in Ihrem Artikel eindeutig klarzustellen, dass die Seite über Eisbären nicht von der Primolo-Redaktion erstellt wurde, sondern von einer Grundschulklasse. Folgende Sätze erwecken den Eindruck, dass wir als Plattformbetreiber bewusst falsche Informationen an Kinder verbreiten.

„Vielleicht sollte man den Gestaltern dieser Kinderseite einmal dezent erklären, dass Eisbären in der Arktis leben […]“

„Die von Pädagogen gestaltete Seite “primolo.de” ist ein Projekt von „Lehrer online“, […]. Zumindest Lehrer sollten sich mit Eisbären auskennen, doch weit gefehlt […]“

Mit freundlichen Grüßen,

Ariane Bahr

___

Was wiederum umgehend so beantwortet wurde:

Moin Frau Bahr,

zum Zeitpunkt der Wattenrat-Veröffentlichung habe ich mich auf Ihr damals gültiges Impressum berufen und werde daher das nicht nachträglich ändern, was Sie jetzt nach der Eisbären-Glosse als „missverständlich formuliert“ korrigieren. Was ich aber tun kann: Ich werde Ihren Änderungswunsch mit der aktuellen Änderung des Impressums als #edit unter den Artikel setzen.

Mit freundlichem Gruß

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