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Gänsewacht in Petkum an der Ems: 14. Bericht aus 2022/2023
Gänsewacht 2022 / 2023
Protokoll vom 01.11.2022 bis 15.01.2023
14. Jahrgang
Einblick und Dank:
Mit dem Stichtag, 15. Januar, sind winterliche Beobachtungen am Petkumer-Deichvorland und Gänse-Zählungen am Schlafplatz „Sommerpolder“ vorerst beendet. Dies geschieht zeitgleich mit der Beendigung der Treibjagden im Binnenland und der Gänsejagd an der Unterems. In einer Serie von 14 Jahren gelangen der Gänsewacht in frühesten Morgenstunden Einblicke in das weitgehend verborgene Naturgeschehen an Unterems und Dollart, denn mit dem Sonnenaufgang sind die eindrucksvollen Gänseflüge stark verringert und der Naturzauber im Schutzgebiet ist vorbei. Weiterlesen
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Vor 50 Jahren: Sterns Stunde
Am Heiligen Abend vor genau 50 Jahren bescherte das deutsche Fernsehen seinem Publikum eine Tierdokumentation der besonderen Art. Ausgerechnet zur stillsten Nacht hatte der Stuttgarter Südfunk wie es eine TV-Zeitschrift formulierte „eine Bombe auf den Gabentisch geschmuggelt“: Horst Sterns Bemerkungen über den Rothirsch. Stern rief darin zum Töten auf – zum massenhaften Abschuss des Edelwildes. Weiterlesen
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Niedersachsen: neue Jagdzeitenverordnung – auch Nonnengänse haben nun Jagdzeit
Nun ist es amtlich: Die Weißwangen- oder Nonnengans (Branta leucopsis) darf in Niedersachsen ab 2021 vom 01. August bis 15. Januar mit Auflagen bejagt werden. Vorher hatte diese nach Anhang I der europäischen Vogelschutzrichtlinie geschützte Gänseart keine Jagdzeit, wurde aber dennoch illegal geschossen. Damit hat sich die Bauernlobby durchgesetzt, die jahrelang auf hohem Niveau lamentierte, die Gänse würden durch Fraßschäden ihre bäuerliche Existenz gefährden. Weiterlesen
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Gänsewacht am „Petkumer Deichvorland“ wieder aktiv
Unser Outdoor-Aktivist und Fotograf Eilert Voß ist wieder auf seinem Posten. Seit Anfang November steht er am Schutzgebiet „Petkumer Deichvorland“ an der Ems mit Fernglas und Kamera und beobachtet das dortige Treiben, vor allem das jagdliche Treiben auf Gänse und Enten. In der Vergangenheit hat er schon viele Jagdverstöße dokumentiert: strafbare Fehlabschüsse, Jagd bei dichtem Nebel oder Schneetreiben oder die Verwendung von verbotenem Bleischrot an Gewässern. Weiterlesen
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Landwirtschaft: Frontalangriff auf Gänse in Ostfriesland
Ein Vertreter der Landwirtschaftslobby im Wattenmeerforum ist Erich Hinrichs, Präsident des Landwirtschaftlichen Hauptvereins in Ostfriesland. Kritiker nennen ihn „Naturschutzfresser“. In Leer in Ostfriesland haben Mitglieder des WSF im Dezember 2019 eine Resolution verabschiedet, die ganz klar zum Ziel hat, die arktischen Nonnengänse in das Jagdrecht aufzunehmen, „Management“ wird diese Nummer verharmlosend genannt. Diese Gänse haben ihren Jahreslebensraum auch im Rheiderland/Landkreis Leer im Nordwesten Niedersachsens. Hier überwintern sie und sind auf ausreichende Nahrungsgrundlagen angewiesen, die sie auch für den Rückflug in ihre arktischen Brutgebiete benötigen. Große Flächen des Rheiderlandes gehören zum europäischen Vogelschutzgebiet „V06 Rheiderland“. Zusätzlich sind die Gänse durch die „Bonner Konvention“ zum Schutz wandernder Tierarten geschützt (Convention on Migratory Species; CMS) . Dazu gehört das „Afro-eurasisches Wasservogelübereinkommen“
(AEWA/African-Eurasian Waterbird Agreement), ein internationales Abkommen, das dem Schutz der wandernden Wasservögel dient. Diese Abkommen möchte die hartnäckige Nutzerlobby gerne aufweichen, um mehr Gänse bejagen zu dürfen. Weiterlesen
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´Austritt´aus dem Nationalpark Wattenmeer: Baltrumer CDU rudert zurück
Der von der Baltrumer CDU-Inselfraktion beantragte Nationalpark-Austritt der Insel hat sich erledigt, die Inselposse lief per dpa-Meldung durch die gesamte Republik, ganz ohne Sommerloch. Nun will die CDU-Fraktion doch keine Umwandlung der kleinen Nordseeinsel von einem Nationalpark in einen weniger geschützten „Naturpark“ mehr. Der Initiator des Antrages, Insel-Gastronom und Freizeit-Vogeljäger Jann Bengen (CDU), der die geschossenen Vögel in seinem Hotelrestaurant „Strandburg“ vermarket, ruderte und zog den Antrag im Rat der Gemeinde Baltrum zurück. Er fühle sich „mit Dreck beworfen“. Weiterlesen
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Baltrum und der Nationalpark Wattenmeer: Austrittswünsche
Jann Bengen (CDU), Hotelier, Gastronom und Freizeitjäger, der auf der Insel Baltrum geschossenen Wasservögel im eigenen Restaurant vermarktet (Hotel Strandburg), will mit der kommunalpolitischen Gruppe CDU/Baltrum21 aus dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer „austreten“ und aus der Insel einen „Naturpark“ machen. Am 02. Oktober 2018 kündigte er dies mit einer Mail an den parteilosen Baltrumer Bürgermeister Berthold Tuitjer an. Den Antrag fügte er bei (pdf.) Tuitjer selbst wurde im Sommerloch 2016 „berühmt“, als er allen Ernstes eine Seilbahnverbindung vom Festland nach Baltrum forderte. Daraus wurde außer öffentlichem Spott nichts. Weiterlesen
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9. Zugvogeltage: Vehikel zur touristischen Vermarkung des Nationalparks
Der Wattenrat Ostfriesland nimmt Stellung zu den „9. Zugvogeltagen“, die derzeit an der niedersächsischen Küste beworben werden. Zu begrüßen ist zunächst, so der Wattenrat, dass Zugvögel aus Nordeuropa und Asien eine große Aufmerksamkeit bekommen. Nur muss man den Eindruck haben, das es dabei weniger um die Zugvögel geht, sondern um die weitere touristischen Vermarktung der Küste mit dem Vehikel „Zugvögel“.
Wesentliche Belastungsfaktoren des Wattenmeeres und der Zugvögel werden bei der Propagierung der Zugvogeltage ausgeblendet. Der Vogelzug an der Küste beginnt bereits im Juli nach dem Abschluss der Brutzeit. In dieser Zeit boomt der Massentourismus an der Küste und auf den Inseln. Ruhige Rückzugsorte für die durchziehenden und rastenden Watvögel sind auch im Großschutzgebiet „Nationalpark Wattenmeer“ selten geworden. Weiterlesen
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Gänsejagd in Ostfriesland: Allianz der Totmacher
Alle Jahre wieder wird in Ostfriesland mit Beginn der Jagdsaison gegen die hier überwinternden arktischen Gänse gehetzt, in wechselnder Besetzung. In diesem Jahr trafen sich Politiker, Landwirtschaftsfunktionäre und Jäger, um ihre abstrusen Vorstellungen von der Regulierung der Gänse sogar in … Weiterlesen
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Zugvogeltage: „Nachdem sie das Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten sie ihre Anstrengungen.“
Seit Wochen trommelt die Verwaltung des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer in den Medien für die 7. „Zugvogeltage“, die in diesem Jahr vom 10. bis zum 18. Oktober stattfinden. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Gefährdung der Zugvögel findet aber nicht statt, auch nicht in begleitenden Kommentaren in der Presse. Von den Tourismusverbänden und Fremdenverkehrskommunen wird diese Veranstaltung ebenfalls beworben, vorgeblich gäbe es sogar „eine neue Allianz im Weltnaturerbe“ zwischen „Zugvogelschutz und Tourismus“, so der angekündigte Titel eines Vortrages am 15. Oktober auf Norderney. Und spätestens hier sollte man als Naturschützer misstrauisch werden. Es geht also weniger um die Zugvögel, als um die Besetzung eines neuen touristischen Marktsegmentes mit dem Label „Öko“ für eine kleine Zielgruppe der Naturinteressierten und der optisch hochgerüsteten Vogelgucker, neudeutsch „Birder“ genannt. Weiterlesen
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