Niederländisches Wattenmeer: starke Eutrophierung mit Algenwachstum

Insel Terschelling/NL, Algenmatten – Fot: Eilert Voß/Wattenrat

Der Sommer 2025 ist vorbei, Zeit für einen Rückblick, diesmal in den niederländischen Teil des Wattenmeeres. Unser Mitarbeiter und Fotograf Eilert Voß war wieder einmal mit seinem Segelboot im Watt unterwegs und brachte die nachfolgenden Fotos mit, die die enorme Eutrophierung des Wattenmeeres dokumentieren.

Immer noch gelangen hohe Düngefrachten (Stickstoff und Phosphat) aus sog. „diffusen Quellen“, in diesem Falle überwiegend aus landwirtschaftlicher Produktion ins Watt, nicht nur aus küstennahen, sondern auch aus weit entfernten Gewässern vom kleinen Graben bis zum Fluss. Das führt es zu einer sauerstoffzehrenden Nährstoffanreicherung im Watt, die zum Verlust von Artenvielfalt führt, in einem UNESCO-Weltnaturerbe! Die Folgen sind z.B. schaumbildende stinkende Algenblüten (Phaeocystis spec.) oder großflächige Algenmatten. Durch den Sauerstoffentzug können sich auch großflächige lebensfeindliche schwarze Flecken im Wattensediment bilden.

Termunterzijl/Provinz Groningen/NL: Eutrophiertes Wasser aus dem Binnenland wird vom Schöpfwerk  ins Dollartwatt geleitet – Archivfoto 2017 Eilert Voß/Wattenrat

Bereits 2014 hatte der Wattenrat auf den schlechten Wasserzustand an der Küste durch Eutrophierung hingewiesen, geändert hat sich bis heute offensichtlich nichts, trotz der verpflichtenden Wasserrahmenrichtlinie der EU. 

Alle Fotos Eilert Voß/Wattenrat:

Steiwälzer auf Algen

Spülsaum mit Algenmatten

Schwarze Flecken

Alte und neue Algenmatten

Pfuhlschnepfenrastplatz inmitten von Algen

Watvogelrastsplatz, im Hintergrund Algenmatten vor dem Leuchtturm Brandaris, dem ältesten Leuchttturm in den Niederlanden

Rastplatz inmitten von sich zersetzenden Algenmatten

Touristen vor stinkenden Algenresten

Vogelgucker vor Algenmatten – ob er wohl auch die Eutrophierung kritisch zur Kenntnis nimmt?

Proteste der Bauern gegen höhere Auflagen, aber mehr Geld

Bevor jemand auf das schmale Brett der „Klimaerhitzung“ als Ursache des Algenwachstums steigt: Es sind in der Tat die hohen Düngerüberschüsse.

Die Überdüngung ist ein Dauerbrenner in den Niederlanden; uneinsichtig zeigt sich nur der Berufsstand mit der „stets offenen Hand“, die Bauern: Niederländische Bauern blockieren Supermärkte und Häfen (aus topagrar vom 04. Juli 2022)

– und dies von der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V. vom 18. Sept. 2025:

Niederländische Stickstoffpolitik: Regierung will Emissionen aus Landwirtschaft noch stärker reduzieren

Das niederländische Agrarministerium will die Stickstoffemissionen aus der Landwirtschaft noch stärker reduzieren. Dazu sollen weitere Unterstützungsmaßnahmen mit 2,6 Mrd. Euro gefördert werden. Details will das Ministerium zeitnah bekannt geben. Damit belaufen sich die Fördermittel zur Reduzierung der N-Verluste in der Summe auf 5,6 Mrd. Euro an Einzelmaßnahmen und 500 Mio. Euro an Strukturfondsmitteln, berichtet AgE. […]

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