Langsam dämmert es wohl auch in Regierungskreisen, dass die sog. „Energiewende“, bis heute billionenteuer, krachend gescheitert ist. Eine Industrienation lässt sich eben nicht mit volatilem Strom aus Sonnen- oder Windenergie fahren. Deutschland ist in hohem Maße auf Stromimporte angewiesen, Industrien wandern inzwischen ab ins Ausland, aktuell der Hausgerätehersteller Miele, der die Waschmaschinenproduktion nach Polen verlagert. Die Ampel-Regierung einigte sich aktuell auf eine „Kraftwerksstrategie“, die vorsieht, den Bau von bis zu zehn Gigawatt an Gas-Kraftwerksleistung auszuschreiben.
2032 soll dann beschlossen werden, wann zwischen 2035 und 2038 diese Kraftwerke vollständig auf Wasserstoff betrieben werden können, also in elf bis vierzehn Jahren. Was dann von der Ampelregierung noch übrig sein wird, steht auf einem anderen Blatt. Auf einem anderen Blatt steht auch, wie man den Wasserstoff herstellen will, zur Umwandlung benötigt man enorme Energiemengen, die man nicht hat. Die Umwandlung ist zudem sehr kostenintensiv:
Handelsblatt, 13. Okt. 2023:
Grüner Wasserstoff ist deutlich teurer als gedacht
Wasserstoff aus erneuerbarer Energie gilt wichtigen Industrien als einzige Lösung gegen CO2-Emissionen. Doch Strategen haben offenbar die Kosten unterschätzt. Erste Projekte geraten in Gefahr. […]
Nach der Nordstream-Pipeline-Sprengung zur Destabilisierung Deutschlands kommt eine neue Hiobsbotschaft aus den USA: Präsident Joe Biden (Democrats) hat aus vorgeblichen Gründen des „Klimaschutzes“ ein Moratorium für neue Flüssiggasterminals in den USA verhängt; damit will er offensichtlich die Klimabewegten des Landes vor den Präsidentschaftswahlen 2024 gegen seinen Gegenkandidaten Donald Trump (Republicans) für sich gewinnen. Wenn nicht genug Terminals für den Export nach Übersee zu Verfügung stehen, wird das auch Auswirkung auf die Gasversorgung Deutschlands und Europas haben. Dem steht das Angebot Russlands entgegen, durch den intakt geblieben B-Strang der Nordstream-Pipeline weiterhin Gas nach Deutschland zu liefern. Das lehnt die Bundesregierung vehement ab.
Neue Zürcher Zeitung (Schweiz), 06. Februar 2024:
Die USA sind beim Flüssiggas eine Supermacht – doch Präsident Biden will den Boom bremsen
Das amerikanische Erdgas hat Europa vor einer tiefen Rezession bewahrt. Nun hat US-Präsident Joe Biden ein Moratorium für neue Flüssiggasterminals verhängt. […]
Ca. 80 Prozent des in Deutschland angelandeten LNG kommen aus den USA, dafür wurden in Windeseile fünf Terminals unter Umgehung von Umweltschutzstandards aus dem Boden gestampft; ein Terminal liegt in Wilhelmshaven in unmittelbarer Nähe des Nationalparks und „Weltnaturerbes“ Wattenmeer. Mit Chlorchemikalien werden dort die Gastanks gereinigt und ins eigentlich geschützte Wattenmeer gepumpt.
Weltweit sind ca. 125 Atomreaktoren geplant oder im Bau: Anzahl der geplanten Atomreaktoren in ausgewählten Ländern weltweit im Januar 2024. Quelle:Statista
Ca. 2500 Kohlekraftwerke sind weltweit in Betrieb. Allein China plant hunderte zusätzliche Kohlekraftwerke.
Das selbst verschuldete und nur ideologisch verschuldete Energiedesaster in Deutschland geht also nach dem Abschalten der Atomkraftwerke und der meisten Kohlekraftwerke weiter, die Regierung setzt weiterhin auf nur unregelmäßig einspeisende Wind- und Solarkraftwerke, die zwar viel Strom erzeugen, der aber nicht grundlastfähig ist und vor allem nicht bedarfsgerecht zur Verfügung steht. Die nun hochgejazzte Wasserstoffwirtschaft steckt noch in den Kinderschuhen; es wird sich zeigen, ob sie überhaupt finanzierbar ist.
In elf Jahren werden wir dann vielleicht schlauer sein.