Tourismus: totes Mahlbusenprojekt, Dornumersiel/LK Aurich – Bund der Steuerzahler prüft Steuergeldverschwendung

Dornumersiel, Gem. Dornum im LK Aurich: Der Mahlbusen (Bildmitte) mit gelber Markierung – Google Earth

Mit der geplanten Öffnung des Binnengewässers „Mahlbusen“ (Süßwasser), das über ein Siel in den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer entwässert, sollte das Gewässer für den Tourismus einschließlich eines Sportboothafens entwickelt und an das Wattenmeer (Salzwasser) mit einer Schleuse geöffnet werden. Den Planern war bekannt, dass der Mahlbusen Teil des Europäischen Vogelschutzgebietes V63 „Ostfriesische Seemarsch von Norden bis Esens“ ist und solche Planungen deshalb nur sehr schwer umzusetzen sind, auch wegen der Wasserrahmenrichtlinie der EU.

Seezeichen am Ortseingang von Dornumersiel- Bedeutung: Gefahrenstelle, östlich umfahren – Foto: Manfred Knake

Dennoch wurde das Projekt von Lokal- und Landtagspolitikern von SPD und Grünen unterstützt, offenbar unter Ausblendung der EU-rechtlichen Vorgaben. Der Wattenrat hatte darauf schon vor Jahren hingewiesen. Von den „großen“ Naturschutzverbänden wie NABU oder BUND hörte man dazu – nichts!

Das Projekt scheiterte schließlich an einem Grundstücksverkauf; das Land Niedersachsen hätte dazu angrenzende domänenfiskalische Flächen aus dem EU-Vogelschutzgebiet verkaufen müssen.

Für das Projekt wurden Fördermittel in fünfstelliger Höhe bereitgestellt. „Laut Frank-Peter Nowak, Geschäftsführer der MPEG [Mahlbusen-Projektentwicklungsgesellschaft mbH] sind durch den Rat 140.800 Euro für das Konzept, die Machbarkeitsstudie und ein Vogelgutachten beschlossen worden. ´Die bereitgestellten Mittel betrugen 270.000 Euro. Darüber hinaus hat die MPEG 125.000 Euro Fördergeld erhalten.´ Das Projekt habe demnach etwas mehr als 500.000 Euro gekostet“, so  die Lokalzeitung „Anzeiger für Harlingerland“ aus Wittmund am 16. Mai 2025. In der Gemeindeverwaltung von Dornum sieht man das anders: „Die Ausgaben lägen bei 156.000 Euro, wovon das Land 125.000 Euro übernommen habe“, so die Aussage in der Zeitung.

Nun hat der Bund der Steuerzahler die Nummer am Haken, nur wird das vermutlich wieder keine Folgen für die Planer und „Volksvertreter“ haben, wie schon beim „Schwarzbau“ der illegal gebauten Umgehungsstraße Bensersiel/Stadt Esens im Nachbarlandkreis Wittmund in einem „faktischen Vogelschutzgebiet“. Dort wurden ca. 15 Millionen Euro verbraten und die Straße nach der Entschädigung des Grundeigentümers mit 4 Millionen Euro trotz des nach wie vor bestehenden Verwaltungsgerichtsurteils für den Verkehr freigegeben.  Der Bund der Steuerzahler hatte das Projekt in seinem „Schwarzbuch 2021“ (politische Tricksereien und juristische Winkelzüge der Stadt Esens“) gerügt.

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