Borkum: Skip up Strand, „Nordland I“ havariert

Gestrandete "Nordland I" vor Loreley/Borkum

Anfang Februar 2011 havarierte das 42 m lange Seeschiff “Nordland I” nach starken auflandigen Winden am Südstrand von Borkum, kam nicht mehr frei  und wurde mit den nachfolgenden Hochwassern vor die Strandpromenade gespült. Die Ironie: Das Schiff hatte ausgerechnet Baustoffe für die Sanierung der Strandpromenade geladen! Inzwischen wurden die Betriebsstoffe vom Schiff entfernt und die Ladung gelöscht.

Das Schiff wurde aufgegeben und sollte zunächst an Ort und Stelle zerlegt werden. Nun soll es doch noch zur Verschrottung weggeschleppt werden. (Edit 21.03.2011: Wie der NDR heute berichtet, soll das Schiff bei eBay angeboten werden: „Unterdessen versuchen die neuen ´Nordland I´-Eigner von Planeta Impex aus Rostock, das Schiff schnell loszuwerden. Beim Online-Auktionshaus Ebay ist eine entsprechende (Klein-)Anzeige geschaltet. 120.000 Euro will der Havarie-Verwerter haben. ´Das Schiff kann nach der Bergung sofort übernommen werden´, heißt es im Anzeigentext. ´Die Beschädigungen halten sich in Grenzen.´“)

Ein Seeunfall also, wie er weltweit nicht selten geschieht. Für das Wattenmeer gäbe es bei diesen Havarien allerdings einiges zu bedenken: Vor den Ostfriesischen Inseln verläuft das sog. „Verkehrstrennungsgebiet“, in dem kleine und große Schiffe wie auf einer Autobahn auf getrennten Fahrspuren aneinander vorbeinavigieren; das dient der Sicherheit des Schiffsverkehrs auf dieser stark befahrenen Route.

Skip up Strand, "Nordland I" am Strand von Borkum

Ausgerechnet in der Nähe dieser „Autobahn“ werden nun keine Bäume, aber riesige Windkraftwerke „gepflanzt“, vor Borkum befindet sich der Wind“park“ „Alpha Ventus“. Schiffe haben bekanntlich keine Bremsen, auf die der Kapitän bei Ruderschäden treten könnte. Ein manöverierunfähiges Schiff bei Starkwind an oder in einem Windturbinenfeld kann eine erhebliche Gefahr für die Küste bedeuten. Man stelle sich einen Öltanker oder Chemiefrachter vor, der in ein Windturbinenfeld treibt und dort, bevor ein Hochseeschlepper zur Stelle ist, mit einer Windkraftanlage kollidiert. In absehbarer Zeit sollen sich tausende Windkraftwerke in der Nordsee drehen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es zu solch einem Unfall kommt.

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