Zwei Bussarde, ca. 3 Jahre alt, wurden im Windpark Üssinghausen im LK Diepholz/NDS tot gefunden. Die Verletzungen deuten eindeutig auf eine Rotorkollision hin. Man kann Bussarde – und andere Greifvögel – häufig dabei beobachten, wie sie gezielt die Rotoren anfliegen. Es hat den Anschein, dass sie mit den Rotoren „spielen“, also diese immer wieder an- und darum herumfliegen. Da sich die Rotoren aber mit der Geschwindigkeit von Hubschrauberrotoren bewegen – was durch den enormen Durchmesser der Windkraftrotoren aber eher langsam erscheint – registrieren die Vögel nicht schnell genug, dass ständig ein Rotorblatt auf- oder absteigt und werden schließlich erschlagen. Erschlagene Vögel oder Fledermäuse findet man eher zufällig, weil es kaum systematisierte Nachsuchen gibt. Die Dunkelziffer der erschlagenen Vögel oder Fledermäuse ist also beträchtlich höher. Die Schlagopfer werden schnell von Füchsen oder Mardern verschleppt und gefressen. Die hier gefundenen Bussarde wurden so fotografiert, wie sie aufgefunden wurden. Die Staatliche Vogelschutzwarte des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg trägt seit dem Jahr 2002 die verfügbare Daten zu Kollisionen von Vögeln und Fledermäusen an Windenergieanlagen in Europa und Deutschland zusammen, dort können solche Totfunde gemeldet werden. Wir danken Johann Beuke für die Überlassung der Bilder.
Tempus fugit
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