Neue Vogelscheuchen im Nationalpark Wattenmeer: Wingfoiling

Wingfoiling – Foto: Wikipedia -Von Edbong – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=92159651

Und noch eine neue Vogelscheuchen-Trendsportart: Wingsurfing (mit „g“) oder Wingfoiling, zusätzlich zum Wind- und Kitesurfen im Nationalpark- und „Weltnaturerbe“ Wattenmeer, das auch europäisches Vogelschutzgebiet ist. Für die wasseraffine Spaßgesellschaft werden ständig neue Bespaßungssportarten erfunden, die dann in den Schutzgebieten angeboten und ausgeübt werden.

Die Lokalpresse an der ostfriesischen Küste bewarb dann auch diese neuen Trendsportarten, ohne mit einem Wort auf das zusätzliche Störpotenzial für rastende oder Junge führende Vögel im Nationalpark einzugehen: „Mit Flügeln ganz sanft durchs Wasser gleiten“ hieß die Überschrift, so, als ob jetzt die Engel herabgestiegen wären. Und weiter: „Als Wing (engl. für Flügel) wird eine Art Segel bezeichnet, das aussieht wie die Flügel eines Vogels. Wingsurfen, später bei steigendem Level auch Wingfoilen genannt, beschreibt das Surfen auf einem Board mit einem Wing in der Hand. Dabei hat der Surfer weder einen Mast oder einen Gabelbaum, wie beim Windsurfen, noch eine Bar, wie beim Kitesurfen in der Hand. ´Es ist eine Mischung aus Kite- und Windsurfen´, erklärt Surflehrer Vogel.“ [Norddeich]

Surfschulen an der Nordseeküste schossen in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden und sind Teil der boomenden Tourismusindustrie im Nationalpark Wattenmeer. Der Nationalpark oder das „Weltnaturerbe“ Wattenmeer sind dabei nur noch wohlfeile Kulisse und Werbeträger. Rastende Watvögel, Enten oder Gänse nehmen die großen horizontalen Windsegel wie  Greifvögel wahr und flüchten.

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