„Bekenntnisse eines Öko-Terroristen“: Film über Paul Watson, Sea Shepherds

Sreeenshot von http://www.seashepherd.org/

Kommentar von Manfred Knake

Am 10. November kommt der Film „Bekenntnisse eines Öko-Terroristen“ in die deutschen Kinos.

Auch der Wattenrat soll "Terror" sein, schreiben die Gänseschießer an der Ems

Nein, der Wattenrat ist nicht gemeint, obwohl wir von Gänsejägern an der Ems laut Schneemalereien als „Terror“organisation bezeichnet werden.

Es geht um den Kapitän Paul Watson, Mitbegründer von „Greenpeace“, der diese Organisation nach sehr viel internem Stress verließ und die „Sea Shepherds“ gründete. Seine Organisation nutzt seegehende Schiffe und die Kamera als Waffe, um auf die unglaublichen Schlächtereien auf See an Walen,  Robben oder Fischen weltweit aufmerksam zu machen; er hat Walfangschiffe versenkt, wurde selbst beschossen und eingesperrt, aber er macht immer noch weiter.

Der Film

Originaltitel: Confessions of an Eco-Terrorist
Dokumentation
USA 2011
Regie: Peter Brown
Länge: 90 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Über die angebliche Meeresschutzorganisation Greenpeace, die in der Nordsee durch Verklappung von Steinen vor Sylt Kinderstuben der Schweinswale schützen will, aber die Industriealisierung des Meeres mit riesigen Wind“parks“ zum Nachteil von Zugvögeln und Meeressäugern offensiv unterstützt und auch als „Ökostrom“-Anbieter fungiert, hat Paul Watson seine eigene Meinung

Auszug Wikipedia

[…] Nach seinen [Paul Watson] Worten hat sich Greenpeace zur größten „Wohlfühlorganisation“ der Welt entwickelt. Er sagt, dass Menschen Greenpeace beitreten, um sich gut zu fühlen. Sie wollen sich als Teil der Lösung fühlen und nicht als Teil des Problems. Nach der Meinung von Paul Watson ist Greenpeace ein Geschäft. Dieses Geschäft verkaufe den Menschen ein gutes Gewissen. […]

Dem stimmt ich zu und erweitere diese Beurteilung um die “großen” Naturschutzorganisationen in Deutschland wie NABU, BUND oder WWF. Beim NABU werden Mitglieder mit Drückerkolonnen geworben, die entweder nur kurzzeitig Mitglieder bleiebn oder als Karteileichen kaum im aktiven Naturschutz in Erscheinung treten. Wäre es anders, müsste der derzeitige geringe Stellenwert des Naturschutzes im Lande wesentlich höher ausfallen. BUND, NABU oder WWF haben ein „Geschäftsmodell“ entdeckt, bei dem gegen ökologisch fragwürdige Industrieprojekte geklagt wird und dann die Klage gegen Bares für Stiftungen zurückgezogen wurde. Beispiele: Emsvertiefung und die Meyer Werft, Wind“park“ Nordergründe im Wattenmeer bei Wangerooge, Nord Stream-Gaspipeline in der Ostsee. Wenige Verbändefunktionäre handeln im stillen Kämmerlein mit Industrievertretern Millionendeals aus, völlig unbemerkt von der stillen Herde der Mitglieder, die (ohne das abwerten zu wollen) Äpfel pressen, Nistkästen aufhängen oder Streuobstwiesen anlegen.

Gelangen diese Machenschaften der Verbändefunktionäre z.B. mit dem Fernsehen an das Licht der Öffentlichkeit, reagieren die Funktionäre der Naturschutzorganisation sofort und üben Druck auf die Berichterstatter aus, z.B. über die Rundfunkräte, in denen sie sitzen, oder direkt beim Intendanten einer Sendeanstalt.

Den Druck sollten sie lieber mit Öffentlichkeitsarbeit oder Inanspruchnahme des Verbandsklagerechts machen, wenn es z.B. um die Eingriffe ins Wattenmeer geht: Genehmigungen für Kitesurfer in Schutzgebieten des Nationalparks und „Weltnaturerbe“, Wasservogeljagd in EU-Vogelschutzgebieten, Leitungstrassen für Offshore-Wind“parks“ quer durch den Nationalpark Wattenmeer, mangelnde Aufsicht und Kontrolle durch Ranger; diese Aufzählung ließe sich noch verlängern.

Inzwischen sind die Verbändespitzen aber durch die Projektfinanzierungen und Abhängigkeit von Fördergeldern so mit Politik und Verwaltungen verwoben, dass die Spielräume für eigenständige kritische Aktionen, die sofort die Teilhabe an den Fördertöpfen gefährden würde, sehr eng geworden sind. Man kann den Eindruck haben, dass sich die Geschäftsstellen nur noch bürokratisch selbst verwalten und so am Leben erhalten.

Ich wünsche dem Film über Paul Watson viel Beachtung, er möge nützen!

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