NDR-Fernsehen: Bericht über „Tauschgeschäfte“ bei Naturschutzverbänden, Klageverzicht gegen Bares

Klageverzicht gegen Bares: Naturschutzverbände auf Abwegen

Am 14. August 2011 trafen sich ein NDR-Fernsehteam und Reiner Schopf sowie Manfred Knake vom Wattenrat am Richtenberg See im Landkreis Nordvorpommern, um Aufnahmen und Interviews für einen Beitrag in der Sendung „Menschen und Schlagzeilen“ zu machen. Richtenberg deshalb, weil Reiner Schopf  in der Nähe seinen Ruhesitz nach mehr als 30 Jahren als Inselvogt auf der Vogelinsel Memmert hat. Der Inhalt dieses Beitrages beschäftigte sich mit den „Tauschgeschäften“ der Umweltverbände BUND oder NABU: Abkaufen von Klagen gegen Industrieprojekte gegen Bares für Umweltstiftungen, das dann erst das Projekt sicher und ohne juristische Hemmnisse durchführbar macht. Das ist inzwischen die gängige fragwürdige Praxis. Darüber wurde am Beispiel des Wattenmeer-Wind“parks“ Nordergründe bei Wangerooge schon ausführlich auf den Wattenrat-Seiten berichtet: BUND fällt schon wieder um: Klageverzicht und Vergleich bei Wattenmeerwindpark “Nordergründe”. Schämt Euch!

Als Beispiele dieser Kungeleien wurde vom NDR über den Lübecker Flughafen (2,5 Millionen Euro für eine Stiftung), die Ostseepipeline (10 Millionen Euro Stiftungsgeld) und den Windpark im Wattenmeer (810.000 Euro Stiftungsgeld) am 23. August 2011 berichtet. Das Video der Sendung ist hier abrufbar.

NDR Fernsehen, 23.08.2011,  21:15 Uhr

Tauschgeschäfte – Umweltverbände verraten Ideale

Umweltverbände – die setzen sich ein für den Naturschutz, kämpfen gegen Verschmutzung und Zerstörung, treten ein für das Gute! Und im Notfall klagen sie sogar. Niemals würden sie gegen Geld ihren Protest zurückziehen. Oder?

[…] Kritiker schimpfen auf den „Kuhhandel“

Auch im Fall des Windparks Nordergründe vor Wangerooge reichte der BUND mit Unterstützung anderer Verbände zunächst eine Klage ein. Der Windpark bedrohe ein nahe gelegenes Vogelschutzgebiet. Doch dann einigt man sich – gegen eine geplante Zahlung von mehr als 810 000 Euro. Das Geld erhält die BUND-nahe „Stiftung Naturlandschaft“, woraufhin der BUND die Klage zurückzieht. „Kuhhandel“ – so nennen das aktive Naturschützer wie Manfred Knake und Reiner Schopf, die sich seit Jahrzehnten für den Vogelschutz in der Nordsee einsetzen. „Es geht ums Geld und es geht darum, dass man mit großen Firmen und der Politik im stillen Kämmerlein kungelt“, kritisiert Manfred Knake. Und Reiner Schopf, der 30 Jahre lang Vogelwart auf der Insel Memmert war, meint: „Dieser Ablasshandel – so muss man ihn ja nennen – geht immer auf Kosten der Natur. Nicht die Wirtschaft fährt zurück – die macht nur ein paar Zugeständnisse.“ […] Nord Stream [Ostseepipeline] lobt die Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden, die „verantwortungsvoll“ agieren würden, „fast so wie ein Industrieunternehmen“. Der Lübecker Flughafen und der Windparkbetreiber wollten sich zu den Fragen von „Menschen und Schlagzeilen“ nicht äußern.

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