Tierfilmer Andreas Kieling zur Windenergie: „Ich bin so wütend, ich könnte kotzen.“

 

Der Tierfilmer Andreas Kieling gilt auch als Selbstdarsteller, nicht unumstritten, da seine Verharmlosung und Distanzlosigkeit zu gefährlichen Tieren ein falsches Bild von „Natur“ vermittelt (.pdf Rote Karte für Kieling, vom Wolfsexperten Ulrich Wotschikowsky, 2012). Aber umso erfreulicher ist, dass er im obigen YouTube-Video (auf den weißen Pfeil klicken) eindeutig und eindringlich Stellung bezieht gegen die „Windkraftmafia“.

Seine Bilder der Windkraftanlage bei YouTube stammen aus der Eifel, wo sogar genehmigungshemmende Schwarzstorchhorste klammheimlich entfernt wurden. Hier an der Küste gibt es ähnliche Probleme, zwar nicht mit Schwarzstörchen, aber vor allem mit den arktischen Zugvögeln. Sie haben allein durch den enormen Scheucheffekt der bis zu fast 200 Meter hohen Riesenpropeller weite Teile ihres ehemaligen Lebensraumes hinter den Deichen von Emden bis Wilhelmshaven, die sog. Hochwasserfluchtplätze, verloren, dazu kommen die Schlagopfer an den Offshore- und Onshore-Anlagen. Die toten Tiere kann man mit Geduld und frühem Aufstehen sehr wohl finden, wenn man durch die Wind“parks“ läuft, Fuchs und Marder sind aber oft schneller und haben die Kadaver längst weggetragen. Die Offshore-Opfer werden nie gefunden, sie fallen ins Meer. Für breite und vor allem ahnungslose Bevölkerungskreise ist die unstete Windenergie aber immer noch „öko“, vor allem dann, wenn man in der Stadt wohnt, dazu noch naturentwöhnt ist und nichts von den Dramen mitbekommt.

Windpark Utgast am EU-Vogelschutzgebiet V63 und Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Im Hintergrund das Wattenmeer und die Insel Langeoog. Foto (C): Wattenrat Ostfriesland

Windpark Utgast/Gem. Holtgast/Samtgemeinde Esens (Ausschnitt) am EU-Vogelschutzgebiet V63 und Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, einer von vielen Windparks an der Küste. Im Vordergrund der Ort Fulkum/Gem. Holtgast, im Hintergrund das Wattenmeer und die Insel Langeoog. Foto (C): Wattenrat Ostfriesland

Das Luftbild zeigt den Windpark Utgast im Landkreis Wittmund. Er wurde 1995/1996 in einem ehemaligen nationalparknahen Brut- und Rastgebiet errichtet, ohne belastbare Vogelgutachten. Derzeit wird er mit leistungsstärkeren und höheren Anlagen repowert. Nördlich des Windparks beginnt in nur ca. 300 Metern Abstand des europäische Vogelschutzgebiet „Ostfriesische Seemarschen von Norden bis Esens“, daran wiederum grenzt nördlich der Nationalpark Niedersächsisches Watttenmeer („Weltnaturerbe“) an; auch jetzt, beim Repowering, liegt keine belastbare FFH-Verträglichkeitsprüfung vor. Fachaufsichtsbeschwerden des Wattenrates beim Niedersächsischen Umweltminister und der EU-Kommission verliefen im Sande, obwohl die Fachbehörde „Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz“ (NLWKN) die Planungen ebenfalls als unzureichend bemängelte. (Hier die vollständige Stellungnahme: .pdf NLWKN_Wind_Utgast).

Fahrwasser LAngeoog, Nationalpark Nieders. Wattenmer: Blick auf das Festland zwischen Bensersiel und Dornumersiel, Foto (C): Manfred Knake

Fahrwasser Langeoog, Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer: Blick auf das Festland zwischen Bensersiel und Dornumersiel, Foto (C): Manfred Knake

Von den niedersächsischen klagebefugten und vom Land „anerkannten“ Naturschutzverbänden, 15 an der Zahl, hört man nichts Unterstützendes in der Sache. BUND und NABU treten sogar als Ökostromvermittler auf…

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