Wenn der NABU an der Haustür klingelt: Mitgliederwerbung mit Drückerkolonnen

Nun klingeln sie wieder, die Drückerkolonnen, die bundesweit, nicht nur in Ostfriesland, neue Mitglieder für den NABU werben sollen. Ob mit solchen Neu-Mitgliedern tatsächlich vor Ort ein engagierter, fachlich orientierter Naturschutz ermöglich wird, ist höchst fraglich; es werden eher Mitglieder sein, die mit Ökotainment unterhalten werden wollen, zahlende Karteileichen eben. Diese Art der Mitgliederwerbung und der Spendenbuchhaltung, nicht nur beim NABU,  steht seit Jahren in der Kritik. Das einfache Mitglied vor Ort weiß  kaum etwas davon, wie die Funktionäre in den Geschäftsstellen mit den Vereinsfinanzen jonglieren.

 Ostfriesischer Kurier, Norden, S. 1, 02. August 2011

Nabu startet Mitgliederwerbung

Naturschutz Zehn Studenten bis September unterwegs

Ostfriesland – Der Naturschutzbund (Nabu) Ostfriesland hat gestern seine bislang größte Mitglieder-Werbeaktion gestartet. Bis etwa Mitte September gehen zehn Studentinnen und Studenten von Haustür zu Haustür, um für den Umweltschutzverband zu werben. Dem Nabu gehören bundesweit über 500000 Mitglieder an. In Ostfriesland sind 13 Gruppen tätig. […]

Die Zeitschrift Ökotest nahm das Finanzgebaren der großen Naturschutzverbände schon vor neun Jahren unter die Lupe, und fand viele dunkle Flecken auf den nach außen zur Schau gestellten weißen Westen der Saubermänner des Naturschutzes.

 Ökotest, November 2002 „Zwischen Biotop und Sumpf

[…] Die Art der Spendeneinwerbung ist bei einigen Verbänden übertrieben aggressiv. So arbeiten BUND und NABU mit privaten Werbeagenturen. Das kann sich für die Organisationen zwar lohnen. Doch die meisten Spender dürften nicht wissen, dass solche »Drückerkolonnen« oft einen bis drei Jahresbeiträge als Provision bekommen. […]

Und an anderer Stelle:

[…] Insbesondere die großen Vereine und Verbände haben sich inzwischen parteiähnliche Strukturen zugelegt. Beim BUND haben die Aufwendungen für die ehrenamtliche Tätigkeit inzwischen mit über 700 000 Euro eine Größenordnung von über 15 Prozent der Netto-Spendeneinnahmen erreicht. Allein die ehrenamtliche Vorsitzende wird mit einer Aufwandsentschädigung von 30 000 Euro honoriert. [… ]

[…] Großorganisationen wie der BUND oder der NABU mit Landes- und Ortsverbänden wissen teilweise selbst nicht, was die Untergliederungen mit Geldern machen, die der Bundesverband zur Verfügung stellt. […]

[…] Die Darstellung der überwiegenden Tätigkeit der Organisation nach außen stimmt in einigen Fällen nicht mit der Gewichtung der Ausgaben überein. Das bedeutet: Diese Verbände und Vereine machen mit den Mitglieds- und Spendenbeiträgen etwas anderes, als sie potenziellen Spendern vermitteln. […]

Link:  Spendenpraxis der Naturschutzverbände in der Kritik

 

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