von Manfred Knake
In der Antike gab es einen Religionsstifter, der aus Wasser Wein machen konnte; der Name ist bekannt. Im Mittelalter versuchten sich Alchimisten an der Umwandlung von Blei in Gold. In der Neuzeit – jetzt hier und heute – gibt es eine SPD-Politikerin, der es um den Schutz eines „stabilen“ Klimas geht, nicht mehr und nicht weniger! Die Rede ist von der neuen GroKo-Ministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Svenja Schulze aus NRW (SPD), Nachfolgerin von Barbara Hendricks, nicht verwandt mit dem ähnlich klingenden schrillen Rockmusiker Jimmy. Frau Schulzes Namen sollte man sich merken.
Die Dame hat eine bewegte Vergangenheit. Sie war Juso-Vorsitzende in NRW, Landtagsabgeordnete und Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen im Kabinett Hannelore Kraft. Sie ist Mitglied der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie – und im NABU! Als Politikerin hat sie möglicherweise schon ihre ersten Erfahrungen mit der Stabilisierung des Klimas gemacht, aber welche? Hat es in NRW funktioniert? Die Befähigung zur Klimastabilisatorin hat sie vermutlich mit ihrem Master in Politikwissenschaften erworben, oder als langjährige Unternehmensberaterin bei Booz Allen Hamilton , laut Wikipedia ein Unternehmen der militärischen Dienstleistungen für das US-Verteidugungsministerium
Hier ein paar Zitate aus Ihrer Antrittsrede als Bundesumweltministerin, zitiert aus der Pressemitteilung Nr. 059/18 Ministerium vom 15. März 2018:
Zitat: „ […] Als Bundesumweltministerin trägt man eine große Verantwortung […] In diesem Ministerium geht es um die ganz großen Themen. Es geht darum unsere Lebensgrundlagen zu schützen: ein stabiles Klima, saubere Luft, sauberes Wasser und eine intakte Natur. Das sind große Aufgaben, denen ich mich mit Kreativität und Überzeugungskraft stellen werde. Zu meinen wichtigsten Aufgaben wird natürlich der Klimaschutz gehören. Wir werden in dieser Legislaturperiode zum ersten Mal ein Klimaschutzgesetz vorlegen, das verbindlich sicherstellt, dass wir unsere Klimaschutzziele für 2030 erreichen werden. Dazu bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung der gesamten Bundesregierung. Das geht nur mit – und nicht gegeneinander […] Das Bundesumweltministerium ist ein zentrales Modernisierungsministerium, das unser Land für die Zukunft fit macht: Weg von gefährlichen Irrwegen wie der Atomkraft, hin zu den Technologien, die die Weltmärkte von morgen dominieren werden: Dazu gehören unter anderem Erneuerbare Energien, Elektromobilität, Effizienztechnologien und eine starke Recyclingwirtschaft […]. Zitat Ende
Immerhin, die „intakte Natur“, das Stiefkind der Politik, wird namentlich erwähnt, als „unsere Lebensgrundlage“, obwohl daran in den letzten Jahrzehnten schon ganz andere Minister noch nicht einmal halbherzig dilettierten und den rasenden Schwund vieler Tier-und Pflanzenarten und deren Lebensgrundlagen nicht aufhalten konnten, trotz des „Jahrzehnts der Biodiversität“, ausgerufen von der UN, das im Jahr 2020 zu Ende geht. Wie auch, in dieser Lobbyrepublik.
Und dann, „natürlich“, wieder „das Klima“. Der neuen Umweltministerin sollte in Erinnerung gebracht werden, dass „Klima“ der statistische Wert von 30 Jahren Wetteraufzeichnung für eine definierte Region ist. Sie müsste also zunächst Anstrengungen unternehmen, das Wetter zu stabilisieren, also z.B. garantierte Wärme und Sonnenschein für die Tourismussaison an der Küste oder beständigen Schneefall (möglichst nachts) für die Wintersportgebiete. Für die Landwirtschaft wäre ihr stabilisierendes Klimawirken von unschätzbarem Wert, denn es gäbe dank Frau Schulzes Ministerium – das man in Klimastabilisationsministerium umbenennen sollte – keine Ernteausfälle durch Unwetter mehr. Nur: „Wetter“ ist ein chaotisch-dynamisches und nicht lineares Geschehen und daher nicht zu stabilisieren, ebensowenig wie das daraus resultierende „Klima“. Das Wetter lässt sich daher noch nicht einmal verlässlich für einen längeren Zeitraum vorhersagen.
Es gibt noch eine begnadete Politikerin, allerdings ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung, die sich als Klimastabilisatorin versuchte, Katrin-Göring-Eckard von den Grünen. Hier ihr Zitat auf dem kleinen Parteitag in Berlin am 17. September 2017: „Wenn man den Klimawandel leugnet, wenn man mehr Klimawandel haben will, dann wählt man FDP. Wenn man aber will, dass der Klimawandel gestoppt wird, dass die Erderwärmung gestoppt wird, dass die Klimakrise ein Stoppschild bekommt, dann wählt man Bündnis 90/Die Grünen am 24. September.“ Quelle: Tagesschau, 17. 09. 2017: ab Minute 1:34
Wohlan, Frau Schulze, packen Sie es an; was Frau Göring-Eckard versprach, sollte Ihnen in der Regierungsverantwortung doch ein Leichtes sein. Als Ministerin haben Sie doch viel mehr Einflussmöglichkeiten als die Grünen. Ich werde in Zukunft Baro- und Thermometer genau im Auge behalten, ob Sie Ihr Ministergehalt auch wert sind.