Eigentlich sollte es ihn ja nicht mehr geben in unseren Breiten, den richtigen Winter mit Schnee und knackigem Frost. Darin waren sich zumindest der Klimaforscher Mojib Latif, damals Max-Planck-Institut, und Aloys Wobben, Chef des Windkraftanlagenbauers Enercon in Aurich, einig. ”In Deutschland gehören klirrend kalte Winter der Vergangenheit an: Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben”, ließ Latif 2000 in Spiegel-online verlauten.
Wobben trat 2007 auf der Hannover-Messe gar als Klimaexperte und Arzt auf: “CO2 verursacht Krebs” ließ er unwidersprochen von den horrorfixierten Medien verlauten. 2005 ließ Enercon Expertenwinde zum Deutschlandklima im hauseigenen “Windblatt” (Nr.01/2005) ab: ”Schnee ade, Klimawandel in Deutschland”. Dieser politisch völlig inkorrekte Winter hat wieder einmal bewiesen, dass Wetter zunächst immer Chaos bedeutet und auf „Experten“ und Wahrsager wenig Rücksicht nimmt, sogar ausgebildeten Meteorologen gelingt eine verlässliche mittelfristige Wettervorhersage kaum, trotz Satelliten und High-Tech-Ausrüstung. Zum dritten Mal in Folge ist das Wattenmeer auch in diesem Winter vereist. An der Küste hat der Winter in diesem Jahr besonders heftig zugelangt, zahlreiche Straßen waren um Weihnachten kaum zu befahren, selbst Räumfahrzeuge hatten Mühe, sich einen Weg durch die Schneemassen zu bahnen. Viele Urlauber, die nach Weihnachten nach Langeoog wollten, blieben dadurch buchstäblich auf der Strecke. Ihre Fahrzeuge steckten im Schnee auf der Straße nach Bensersiel oder schon vorher fest, aber die Fähre von Bensersiel nach Langeoog fuhr. So richtig arktisch sieht es jetzt hier aus. Für viele Touristen, die es nun doch an die Küste geschafft haben, ist das sicher ein unvergesslicher Anblick.