Angeln ist angewandter Naturschutz, wirklich?

Januar 2021, in der Nähe von Köln – Foto (C): Rolf Thiemann

Angelfreunde nennen sich gerne „Sportfischer“ und sind in Fischereiverbänden organisiert. In einigen Bundesländern sind diese Verbände als „anerkannte Naturschutzverbände“ gelistet. Damit sind sie klagebefugt und können Stellungnahmen gegenüber Behörden zu Projekten abgeben, die den Natur- und Artenschutz betreffen. Nur findet man unter diesen Sportsfreunden auch Ignoranten, die es mit dem Naturschutz nicht so genau nehmen.

Einem dieser Ignoranten fiel der abgebildete Eisvogel zum Opfer, der sich in einer achtlos weggeworfenen Angelschnur verfing und sich darin zu Tode zappelte.

Auf Funktionärsebene der Sportfischerverbände machte man sich erfolgreich für die intensive Verfolgung des Kormorans stark, zusammen mit den Jagdverbänden, die ebenfalls als „anerkannte Naturschutzverbände“ firmieren. Nur ist der Kormoran eben kein Hobbyfischer, er lebt vom Fisch. Die Angelleidenschaft zur Brutzeit der Vögel, oft an den kleinsten Gewässern, führt in der Regel zur Brutaufgabe. Es angeln nicht selten auch Jugendliche ohne Angelschein oder ohne den notwendigen Fischereierlaubnisschein des jeweiligen Gewässereigentümers oder -pächters. Wo Naturschutz draufsteht, muss also nicht Naturschutz drin sein…

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