
Unser Dorf muss schöner werden: Wind"park" Utgast/Holtgast im LK Wittmund/Nds.
Die Windkraft boomt, in ganz Deutschland. Ein Fallbeispiel aus der ostfriesischen Provinz zeigt, warum das so ist. Eine Philippika gegen die Gier und den kommunalen Windwahn
Von Manfred Knake
Seit 2009 können Kommunen stärker von Gewerbesteuereinnahmen für Windkraftstandorte in den Gemeinden profitieren, die Gewerbesteuern fließen nun nicht mehr in den Geschäftsort der Betreiberfirma, sondern nach einem Verteilerschlüssel in den Landkreis, die Samtgemeinde und Mitgliedsgemeinde, dort wo die Anlagen errichtet werden. Das ist ein Grund für den Boom der neuen Anlagen nach flugs erstellten neuen „Potenzialkarten“, erstellt durch beauftragte Planungsbüros und bezahlt mit Steuergeldern. Den ggf. betroffenen Bürgerinnen und Bürgern sind diese Karten mit möglichen neuen Windenergiestandorten in der Regel gar nicht bekannt, den Windkraftbetreibern schon. Der wahre Grund für noch mehr Riesenrotoren ist also nicht „das Klima“, „Fukushima“, die „Energiewende“ oder sonstige vorgeschobene Nebeltopfargumente, sondern immer das Geld, die Rendite- oder Steuererwartung. In der Samtgemeinde Esens im Landkreis Wittmund in Niedersachsen („Eine idyllische Stadt, alte Kirchen und Mühlen, weite Landschaft, gesunde Luft und natürlich auch die Nordsee mit Ebbe und Flut prägen das Gesicht der Stadt Esens“) gab es schon mal in den Neunzigern einen Beschluss, nach dem umstrittenen Wind“park“ Utgast/Holtgast auf weitere Standort im Samtgemeindegebiet zu verzichten. Die frohe Erwartung der zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen, wenn sie denn endlich nach den Verlustabschreibung fließen, hat alle früheren Bedenken bei den kommunalen „Volksvertretern“ der Mitgliedsgemeinden zerstreut. Weiterlesen →