Emsästuar: Protokoll der Auftaktveranstaltung IBP ohne Wattenrat

Emsästuar: Nonnengänse aus Sibirien im Schutzgebiet "Petkumer Deichvorland"

Am 09. Dezember 2010 berichteten wir über die Auftaktveranstaltung für die Erstellung eines integrierten Bewirtschaftungsplanes Emsästuar (IBP Ems), durchgeführt vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Der Wattenrat hatte dazu einen Beitrag thematisiert, der durch die weitgehend nur ökonomische Betrachtungsweise des Ems-Ästuars nur eine Nischenrolle spielt, aber dennoch wegen der ökologischen Bedeutung des Ems-Raumes von uns für überaus wichtig angesehen wird: die Ruhe und Unversehrtheit der dort rastenden oder überwinternden Wasser- und Watvogelarten vor Nachstellung oder Vertreibung durch Hobbyjäger mit dem Ziel des Beutemachens in einem EU-Vogelschutzgebiet, kein primäres Tierschutz-, sondern ein Artenschutzthema.

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Jagd: Ruhe an der Gänsefront

Jagdruhe: 25.000 Nonnengänse im Naturschutzgebiet "Petkumer Deichvorland" (Bracklow Polder)

Ab dem 16. Januar ruht die Gänsejagd auf Grau- und Kanadagänse  in Niedersachsen auf Grund der Jagd- und Schonzeitenverordnung, auch im Naturschutzgebiet „Petkumer Deichvorland“ (Teil eines EU-Vogelschutzgebietes) an der Ems. In den niedersächsischen EU-Vogelschutzgebieten haben Bläss- und Saatgans keine Jagdzeit, die Nonnengans ist kein jagdbares Wild. Unser Mitstreiter Eilert Voß hat über mehrere Wochen bei jedem Wetter das unglaubliche jagdliche Treiben an der Ems fotografiert und dokumentiert und die angeblichen „Waidmänner“ als ausschließliche Beutemacher und Schießer entlarvt, die auch in der Dunkelheit, bei Nebel und Schneetreiben ihrem blutigen Hobby frönten. Durch die Jagd wurden alle Vögel aus dem Schutzgebiet weiträumig vertrieben, auch die streng geschützten Arten.

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Nachruf: Andreas Bieg

Andreas Bieg ist tot. Er verstarb unerwartet am 27. Dezember 2010. Mit Andreas Bieg war eine jahrelange Zusammenarbeit im Naturschutz bei Stellungnahmen zu Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. Die Vorläuferorganisation des Wattenrates, die 2001 aufgelöste Konferenz der Natur- und Umweltschutzverbände Ost-Frieslands, verdankte ihm viele wertvolle Anregungen und Hilfestellungen bei der Bearbeitung von naturschutzfachlichen Stellungnahmen. Andreas Bieg arbeitet damals beim Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) in Hannover. Andreas Bieg wurde am 04. April 1959 geboren. Nach Beendigung des Gymnasiums studierte er an der Universität Hannover Geographie, sein Studium schloss er als Diplom-Geograph ab.

Viele Jahre arbeitete er hauptberuflich für den LBU. Seit 1999 war er auch Regionalbeauftragter für Naturschutz der Landeshauptstadt Hannover. Andreas Bieg hat seine Aufgaben immer ernst genommen und mit viel Einsatz und Geradlinigkeit verfolgt. Zu seinen großen Leidenschaften gehörten seine Reisen nach Lappland, wo er große Wanderungen unternahm und sich mit dem Land und seiner Kultur stark verbunden fühlte. Dann waren da seine Musikbegeisterung (E-Gitarre in der Band „talk Dirty“)  und natürlich die Fotografie, über die mit ihm auch privat viel gefachsimpelt wurde. Wir werden ihn vermissen.

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BUND-Nationalparkhaus Dornumersiel: Hier schaut der Naturschutz in die (Gas-)Röhre

BUND-Nationalparkhaus Dornumersiel: Der Naturschutz schaut in die Statoil-Röhre

Wie sich die Zeiten ändern: In Dornumersiel im LK Aurich wurde im letzten Jahr das BUND-Nationalparkhaus für insgesamt 830.000 Euro aufwändig umgebaut und neu gestaltet, auch mit Finanzhilfe des norwegischen Energiemultis Statoil und dem Energieriesen E.ON. Seit 1994 gibt es die vom Land Niedersachsen verwaltete Wattenmeerstiftung dieser Energieanbieter  als Ablassstiftung für den gewaltigen Eingriff durch den Bau der Erdgasleitung „Europipe“ durch den Nationalpark Wattenmeer. Die Gasleitung aus dem norwegischen Troll-Sleipner-Feld wurde 1994 im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer verlegt und  in Dornumersiel angelandet, gegen den öffentlichen heftigen Widerstand von BUND, NABU, WWF und regionalen Naturschutzgruppen.

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Die „Zeiger“ Mühle in Bensersiel: Wer entsorgt das Fundament?

Das alte Fundament der versetzten Mühle (Hintergrund) rottet seit 1998 immer noch vor sich hin

Diese Mail erhielt heute der Wattenrat:

… am Mittwoch war ich bei Hermann Zeiger, um das Fundament der alten „Zeiger-Mühle“ zu fotografieren. Das Fundament ist auch jetzt (ca. 10 Jahre nach Versetzen der Anlage) immer noch da. Wenn jemand von Rückbau-Verpflichtung spricht, zeige ich immer gern auf dieses Fundament. Beim Bauamt der Stadt Esens sagte man mir, daß Esens nicht zuständig sei der Kreis sei Genehmigungsbehörde. Beim Kreis Wittmund (Bauamt Herr Janßen) ist man der Meinung, daß auch der Kreis keine Handhabe hat, das Fundament beseitigen zu lassen. Genehmigt worden sei diese „Altanlage“ durch das Gewerbeaufsichtsamt. Also – keiner zuständig. […]

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Hubertus hilf, oder „ab in die Tonne“

Hubertuskreuz als Mahnung an die Jäger im Wattenmeer, eingesetzt 1989 am Dollart

Hubertusmessen werden jährlich zu Ehren Gottes und zur Erinnerung an den Heiligen Hubertus von Lüttich um den 3. November (Hubertustag) gefeiert. Der Überlieferung nach war Hubertus als junger Adeliger ein leidenschaftlicher und ausschweifender Jäger, der die Erlegung des Wildes als Selbstzweck sah. Im reiferen Alter, nach der Erscheinung eines weißen Hirsches mit einem Kreuz im Geweih,  sah Hubertus in allen Wesen Geschöpfe göttlichen Ursprungs und widmete sich von diesem Moment an der Hege und Pflege des Wildbestandes.

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100x „Waterkant“

Die Zeitschrift „Waterkant“ feiert seit ihrer Gründung 1986 ihre 100. Ausgabe, und der Wattenrat gratuliert! Beim Wattenrat ist die Waterkant seit Jahren eine unverzichtbare Informationsquelle. Die Pressemitteilung der Redaktion lesen Sie hier:

Pressemitteilung 2011-01:

Stolzes Jubiläum — Zeitschrift WATERKANT erscheint mit 100. Ausgabe

Die meerespolitische Zeitschrift WATERKANT ist zum Jahreswechsel 2010/2011 mit ihrer 100. Ausgabe erschienen; „Umwelt + Mensch + Arbeit in der Nordseeregion“ lautet traditionell das Motto des Blattes, das 1986 von der seinerzeit in Bremen beheimateten Meeresschutzorganisation „Aktionskonferenz Nordsee“ (AKN) gegründet worden war. Seit Anfang 2009 wird die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift von einem eigenständigen Förderkreis herausgegeben.

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Die Internationale der Gänseschießer, oder russisches Roulette am Deich

Screenshot Trimo-Jagdreisen an die Ems (klicken für große Version).

Gänseschießer unter sich: Da bietet der Jagdreisenanbieter Trimo-Jagdreisen in Trier auf seiner WebSeite Jagdreisen an die Ems an. Die Firma wirbt mit Abschuss von u.a. Blessgänsen und Saatgänsen am 05. und 06. Januar 2011, die in EU-Vogelschutzgebieten in Niedersachsen gar nicht bejagt werden dürfen.

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Silvester-Nachlese: 130 kg Böllermüll allein am Strand von Dornumersiel

Böller und Raketen über dem "Weltnaturerbe"

Man glaubt es kaum: Allein am Strand von Dornumersiel im Landkreis Aurich wurden 130 kg Böller- und Raketenreste aus der Silvesternacht als touristische Unterhaltungsaktion von Urlaubern eingesammelt. Das sind ja schon fast militärische Gewichtsdimensionen auf dieser überschaubaren Fläche! Das Besondere: Der Strand von Dornumersiel, an dem sich die silvestertrunkenen Besucher mit ihren Böllern und Raketen austobten, liegt im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, einem Großschutzgebiet für Tiere und Pflanzen. Nach dem Nationalparkgesetz ist das Stören und Vertreiben von wildlebenden Tieren verboten und kann als Ordnungswidrigkeit und unter gewissen Umständen auch als Straftat geahndet werden.

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Sonnenfinsternis über der Ems

Sonnenfinsternis über der Ems

Heute Morgen um 8:57 Uhr fotografierte Eilert Voß diesen besonderen Sonnenaufgang über der Ems mit einer partiellen Sonnenfinsternis.

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