Windenergie: „Wald unter Strom“, auch über den Wipfeln keine Ruh´

Windkraft aller Orten, als vorgeblich „umweltfreundliche Alternativenergie“  oder gar „saubere Energie“. Dieser Satz verdient ein dickes Fragezeichen. In den vergangenen zwanzig Jahren gerieten zunächst die küstennahen Landstriche von Nord- bis Ostfriesland unter die Windräder, mit ihnen verloren riesige Vogellebensräume an den Wattenmeernationalparks an Attraktivität für rastende Wat- und Schwimmvögel an der Küste; dann folgte die Erschließung der Binnenlandbereiche, bis in Landschaftsschutzgebiete hinein. Seit wenigen Jahren boomt die Offshore-Windenergienutzung, mit der Gefährdung von Meeressäugern und Zugvögeln und nicht zuletzt der Schiffsicherheit. Motor des Booms ist das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), das den Betreibern satte Gewinne zu Lasten aller Stromkunden einfährt, eine gigantische haushaltsneutrale Subvention, die mit der Stromrechnung zusätzlich von den Stromkunden einbehalten wird, eine „Lizenz zum Gelddrucken“ für die Investoren. Wärmekraftwerke wie Gas- oder Kohlekraftwerke werden durch windabhängige Generatoren nicht überflüssig, im Gegenteil, je mehr Windkraftwerke ihren Strom unregelmäßig und vor allem nicht bedarfsgerecht ins Stromnetz einspeisen, umso mehr müssen Gas- oder Kohlekraftwerke ans Netz, um die notwendige Regelenergie zur Netzstabilität bereitzustellen; das sind Binsenwahrheiten, die sich allerdings und leider bisher nicht in jeden Haushalt herumgesprochen haben.

Aktuell werden die Wälder in Deutschland für die nimmersatte Windlobby geöffnet, da die Stellflächen in den bebauten Gebieten knapp werden und immer mehr Anliegerproteste, Naturschutzkonflikte  und Gerichtsverfahren zu Genehmigungsverzögerungen oder -verhinderungen führen.

Nun müssen hektarweise  Waldflächen für wenige Windturbinen gerodet und zusätzlich schwerlastfähige Straßentrassen in die Wälder geschlagen werden, damit Kräne die Windgeneratoren errichten und Wartungsfahrzeuge  zu den Anlagen fahren können. Das gewohnte und vertraute Bild vieler Wälder wird sich erschreckend verändern.

Die Zeitschrift „Nationalpark“, für die wir an dieser Stelle ausdrücklich werben, hat sich in der Ausgabe 1/2012 dieses Themas angenommen und einen Beitrag abgedruckt, der nachdenklich machen sollte, hoffentlich auch die Wählerklientel der grünenPartei. Die Redaktionsleiterin Eva Pongratz schreibt dazu in ihrem Editorial: „Als weiterführende Lektüre empfehle ich ´Wald unter Strom´, die Titelgeschichte dieser Ausgabe von Nationalpark. Unser Autor, Wilhelm Breuer, ist ein Mann der klaren Sprache. Mit seinem aktuellen Beitrag öffnet er Augen, seine Recherche hinterlegt er mit Zahlen und Fakten und er zieht Schlussfolgerungen, die uns klarmachen, was wir  verlieren und was auf uns zukommt. Zumindest sollten wir wissen, was wir tun!“

Den Artikel von Wilhelm Breuer können sie unter diesem Link vollständig nachlesen: Wald unter Strom_Nationalparkzeitung Heft 1/2012

Anmerkung zum Autor:

Wilhelm Breuer, Jahrgang 1960, ist Dipl. Ing. der Landschaftsplanung. Er ist ehrenamtlicher Geschäftsführer der „Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen“ (EGE).  Seine Arbeitsschwerpunkte bei der EGE sind das Natur- und Artenschutzrecht, grundsätzliche Fragen des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit. Bei der Zeitschrift „Nationalpark“ ist er ständiges Mitglied der Redaktion.

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