Erst jetzt erreichte den Wattenrat die Nachricht vom Tode von Reimar Campen aus Norden, der bereits am 12. Mai 2012 im Alter von fast 84 Jahren starb. Er wurde am 27. Juni 1928 auf Norderney geboren. Reimar Campen war ein „Urgestein“ im ostfriesischen Natur- und Umweltschutz. Als gelernter Bootsbauer fuhr er als Schiffzimmermann zur See. Später übernahm er den elterlichen gastronomischen Betrieb auf Norderney und übte diese Tätigkeit von 1960 bis 1981 aus. Durch unklare Rechts- und Besitzverhälnisse musste er diese Tätigkeit zwangsweise aufgeben und wurde dadurch erwerbslos. Er zog aufs Festland nach Norden und lebte hier zusammen mit seiner Ehefrau.
Schon Ende der 1960er wurde Reimar Campen Mitglied in Bürgerinitiativen und Vereinen, die sich den Natur- und Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben hatten. Er wurde stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe Ostfriesische Inseln und Küste des Bundes für Naturschutz und Landschaftspflege (später BUND), die in Esens koordiniert wurde. Später arbeitete er in der Konferenz der Natur- und Umweltschutzverbände Ostfrieslands mit. Dazu war er Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Grüne Küste (AGK) und des Arbeitskreises Umweltschutz in Norden (AKU). Campen wurde im Jahr 1978 Mitglied der Grünen Liste Umweltschutz (GLU). Aus dieser wurde 1979 die Partei der Grünen. Für die Grünen zog Campen in der zehnten Wahlperiode vom 21. Juni 1982 bis 20. Juni 1986 in den Niedersächsischen Landtag ein. Bis zu seinem Tode nahm er regen Anteil am Geschehen des Natur- und Umweltschutzes in der Region Ostfriesland.