Das Ems-Ästuar mit der Meeresbucht Dollart ist ein wichtiges Rastgebiet für arktische Gänse, die vom Herbst bis in das Frühjahr hier an der Wattenküste leben, in diesem Teillebensraum ihres Jahreslebensraums von Sibirien bis an das Wattenmeer. Das Ems-Ästuar hat sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert:
Industrieansiedlungen im niederländischen Delfzijl und Eemshaven und auf deutscher Seite in Emden, der Bau eines Ems-Stauwerks für die Überführung der riesigen Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft im binnenländischen Papenburg, verbunden mit ständigen Baggerarbeiten in der Ems, um den Fluss auf Tiefe zu halten. Die Ems veränderte sich dadurch zum fast toten und sauerstoffarmen Meyer-Kanal.
Auffällig dominant sind die vielen Windkraftwerke auf niederländischer und deutscher Seite, die die Industrialisierung im wahrsten Sinne des Wortes „hervorragend“ verdeutlichen. Die Unterems mit der Außenems ist weitgehend Teil des Schutzsystems „Natura-2000“ der Europäischen Union (Flora-Fauna-Habitatgebiet und Vogelschutzgebiet), Teile des Dollart gehören zur strengsten Schutzzone des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer, nur existiert dieser Schutz überwiegend auf dem Papier. Dennoch wird dieser Landschaftsbereich im Nordwesten immer noch von großen Zugvogelscharen, darunter auch verschiedene Gänsearten, in jedem Jahr aufgesucht – unter ständigem politischen Druck von Landwirtschaftsverbänden, die Fraßschäden beklagen, die aber vom Steuerzahler kompensiert werden, in Niedersachsen jährlich mit ca. 8 Millionen Euro. Dem Berufsstand mit der stets offenen Hand ist das aber nicht genug. Unser Mitarbeiter Eilert Voß hat diese Fotos, alle vom Februar 2023, zusammengestellt, die wir hier veröffentlichen. Prospekttauglich für den Tourismus sind diese Fotos nicht.