Krabbenfischer erhalten MSC-Zertifizierung, mit Unterstützung des NABU und WWF!

Krabbenkutter mit Baumkurren, Foto (C): Eilert Voß

Es geht immer weiter bergab mit dem Verbändenaturschutz im „Weltnaturerbe“ und den Wattenmeernationalparks. Nun machen WWF, NABU und die Schutzstation Wattenmeer gemeinsame Sache mit der Krabbenfischereiindustrie und mit dem Zertifikat des „Marine Stewardship Councils“ (MSC), das vorgeblich die „zertifizierte nachhaltige Fischerei“ bescheinigen soll. Gleichzeitig kritisieren WWF und NABU aber den MSC-Standard, geht´s noch? Der MSC wurde 1997 zunächst vom Unilever-Konzern zusammen mit dem World Wide Fund For Nature gegründet. 1999 schied der WWF aus, ist aber im Board des MSC immer noch vertreten. Die nachfolgende weichgespülte „gemeinsame Pressemitteilung“ von WWF und NABU zur MSC-Zertifizierung der eigentlich „nachhaltig“ naturschädigenden Krabbenfischerei im Wattenmeer sagt alles.

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Norddeich: toter Grindwal angespült

Grind- oder Pilotwal, Norddeich, 09. Dez. 2017, Foto: privat

Am 09. Dezember 2017 wurde ein ca. 4,5m langer Grindwal (auch Pilotwal) in Norddeich/LK Aurich angespült. Das Tier wies schon starke Verwesungsmerkmale auf. Weiterlesen

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Wasservogeljagd in Schutzgebieten: Niedersachsen kassiert Regelung der „Intervalljagd“

Flugbehinderte arktische Blässgänse, vier von insgesamt 19 verkrüppelten Gänsen am Schutzgebietsschild „Petkumer Deichvorland“ an der Ems, 11. Dez. 2017, Foto (C): Eilert Voß

Die Bauern- und Jagdlobby als Staat im Staate hat sich mal wieder durchgesetzt, ihr CDU-Arm im niedersächsischen Landtag hat den mühsam ausgehandelten „Kompromiss“ (der ohnehin umstritten war) der rot-grünen Vorgängerregierung zur sog. „Intervalljagd“ im 14-tägigen Turnus auf Gänse in EU-Vogelschutzgebieten (!) wieder kassiert und zu einer „Kann-Bestimmung“ gemacht. Verantwortlich ist die neue Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) in der SPD-CDU-Koalition. Damit können arktische Gänse (Zugvögel!) wieder stärker bejagt werden, in ihren Schutzgebieten. Nicht jagdbare Arten wie streng geschützte Watvögel werden dadurch von ihren Nahrungsflächen vertrieben; es kommt auch zu – strafbaren – Fehlabschüssen nicht jagdbarer Arten.

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Wremen/LK Cuxhaven: illegales Kitesurfen außerhalb der festgelegten Zeiten

Kitesurfer in Wremen zur falschen Zeit, 10. Nov. 2017, Foto: privat

Im August 2017 wies das Verwaltungsgericht Oldenburg die Klage von Cuxhavener Kitesurfern gegen die zeitliche Beschränkung des Kitesports im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, der auch EU-Vogelschutzgebiet ist, ab. Das hat sich offensichtlich nicht bei allen Kitesurfern herumgesprochen. Am 10. November 2017 ignorierten mehrere Kitesurfer, die in Wremen/LK Cuxhaven ihren Sport ausübten, das dortige zeitlich befristete Kiteverbot von November bis März.

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Beringte Baltrumer Brandseeschwalbe in Südafrika abgelesen – und Historisches von der ostfriesischen Vogelberingung

Beringte Brandseeschwalbe aus der Baltrumer Kolonie, Foto (C): Patrick Weber

Beringte Baltrumer Brandseeschwalbe in Südafrika abgelesen – und Historisches von der ostfriesischen Vogelberingung

von Manfred Knake

Am 30. Juni 2016 wurde auf Baltrum eine nicht flügge Brandseeschwalbe von Dr. Susanne Homma und Olaf Geiter (beide Schortens/LK Friesland) mit einem Ring der Vogelwarte Helgoland beringt. Am 13. November wurde der Ring des lebenden Vogels am Kap der Guten Hoffnung in Südafrika abgelesen. Die Entfernung vom Beringungsort auf Baltrum beträgt 9884km, das ist der weiteste und gleichzeitig südlichste Wiederfundort eines jemals in Niedersachsen beringten Vogels. Auch in Namibia wurden inzwischen sechs weitere Ablesungen von auf Baltrum beringten Brandseeschwalben gemeldet. Dr. Homma und Olaf Geiter beringen seit zehn Jahren systematisch Brandseeschwalben auf Baltrum, inzwischen liegen ca. 200 Wiederfunde der von ihnen beringten Vögeln vor.

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Eilert Voß: Porträt in der Zeitschrift „Nationalpark“

Wasservogeljagd an der ostfriesischen Küste: Hubertus, hilf! Foto (C): Eilert Voß

Die Zeitschrift „Nationalpark“ aus dem Oekom Verlag berichtet in der aktuellen Ausgabe 4/2017 auf zwei Seiten über Eilert Voß: „Angefeindet und ausgezeichnet- Eilert Voß im Porträt“ heißt der Beitrag von Wilhelm Breuer, der auch als Geschäftsführer der „Europäischen Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen“ (EGE) tätig ist.
Eilert Voß arbeitet im Wattenrat Ostfriesland mit; bekannt wurde er als Gegner der Wasservogeljagd und für seine Fotos, die er dem Wattenrat zur Verfügung stellt.

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„Jamaika- und Große Koalitionen. Oder die Bedeutungslosigkeit des Naturschutzes“

Foto (C): Manfred Knake

Übernommen mit freundlicher Genehmigung von der Europäischen Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen (EGE):

Jamaika- und Große Koalitionen. Oder die Bedeutungslosigkeit des Naturschutzes – November 2017

Man mag der an liberalem Übermut untergegangenen Aussicht auf eine deutsche Jamaika-Koalition nachtrauern. Vielleicht sogar oder einzig aus naturschutzpolitischen Gründen der Bündnisgrünen wegen. Doch war ihr Beitrag in Regierungsverantwortung zum Naturschutz nie besonders groß – weder im Bund noch in den Ländern, wo Bündnisgrüne derzeit in sieben von 16 Ländern die Ressortverantwortlichen für den Naturschutz stellen. Der in der Öffentlichkeit mit viel Häme bedachte Satz der Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Katrin Göring-Eckhart, „wir wollen, dass in diesen vier Jahren jede Biene und jeder Schmetterling und jeder Vogel in diesem Land weiß: Wir werden uns weiter für sie einsetzen!“, hat deswegen nicht grundlos bei Insidern des Naturschutzes Kopfschütteln und Rätselraten ausgelöst:

Wieso „weiter“? In Wahrheit hat diese Partei für den Naturschutz kaum etwas unternommen, sondern den Schutz der Biodiversität eher anderen Interessen untergeordnet: nämlich mit edlen Absichten verbrämten robusten Gewinninteressen der regenerativen Energiewirtschaft. Das bündnisgrüne Herz schlägt gewiss nicht für Glyphosat, für Biogas- und Windenergieanlagen aber allemal. Dass sich andere Parteien für diese Interessen kaum weniger und für den Naturschutz nicht mehr verwenden, macht die Sache nicht besser.

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„Schwarzbau“ Umgehung Bensersiel: Straße nach Urteil endlich wirksam gesperrt – „fortgesetztes rechtsuntreues Verhalten“ der Stadt Esens

Nun wirksam gesperrt: „Schwarzbau“ Umgehungsstraße Bensersiel/Stadt Esens, Foto (C): Manfred Knake

Und noch ein Urteil gegen die Stadt Esens vom 22. Nov. 2017: Die bisher nur „minimalistisch“ mit einem Schild gesperrte Umgehungsstraße Bensersiel/Stadt Esens muss nun nach einer Klage des Landeigentümers, über dessen Ländereien die Straße rechtswidrig in einem europäischen Vogelschutzgebiet gebaut wurde, wirksam mit Absperrungen für den öffentlichen Verkehr abgeriegelt werden. In diesem Zusammenhang warf das Oldenburger Verwaltungsgericht (5 A 2233/16) der Stadt Esens das Folgende vor:

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Das Petkumer Deichvorland: behördlicher Naturschutzrückschritt an der Unterems

Bei Nebel erlegte Blässgans (ganzjährig keine Jagdzeit), Petkumer Deichvorland, EU-Vogelschutzgebiet (Lage ist nicht Fundort), Foto (C): Eilert Voß

Das „Petkumer Deichvorland“, ein Schutzgebiet an der Ems, Teilgebiet eines europäischen Vogelschutzgebietes nach der EU-Vogelschutzrichtlinie, war schon häufig Thema auf den Wattenrat-Seiten. Eng verbunden ist dieses schmale Deichvorland mit dem Namen Eilert Voß, der das Gebiet vor dem Emsdeich von Kindesbeinen an kennt. Er hat die gravierenden Veränderungen im Schutzgebiet über Jahrzehnte dokumentiert, Veränderung, die sich überwiegend nachteilig auf das Schutzgebiet ausgewirkt haben.

Im Deichvorland wurde z.B. ein nasses Brutareal für seltene Kampfläufer durch Aufspülung mit Emssand zerstört, Landwirte schütteten in den Brackwasser-Salzwiesen Tümpel zu und versuchten mit hohem Aufwand, die natürliche Salzwiesen-Vegetation durch eine Neueinsaat mit Nutzgräsern zu zerstören. Die privaten Landbesitzer errichteten illegal Sommerdeiche und bauten befahrbare Wege bis zur Ems, kurz bevor eine Naturschutz-Verordnung im Jahre 1994 in Kraft trat und diesem privatem Eigennutz ein Ende setzte. Weiterlesen

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Klimakonferenz in Bonn: Fidschi geht nicht unter, Langeoog schon eher

Fidschi-Insel Ono mit dem Dorf Narikoso. Für das Dorf wurde der Mangrovenwald gerodet, der Boden erodiert und wird weggespült. Das Dorf muss in höhere Insellagen  umgesiedelt werden; die Insel ist ca. 300m hoch. Die Bewohner siedeln ohne Küstenschutzmaßnahmen direkt am Pazifik. Mit „Klima“ hat der Umzug nichts zu tun.

+++ aktualisiert 17. Nov. 2017 +++

Ein Kommentar von Manfred Knake

Die Regierung der Fidschi-Inseln ist der Gastgeber der 23. UN-Klimakonferenz in Bonn, finanziert von der deutschen Bundesregierung. Das riecht nach einer gewaltigen Propagandanummer und Inszenierung zur weiteren Klima-Irreführung.

Nicht wenige Medienbeiträge beschäftigen sich punktgenau zur politisch motivierten Klimakonferenz in Bonn mit dem angeblich bevorstehenden Untergang der pazifischen Inselgruppe; diese Autoren – ausgebildete, aber recherchefaule oder glaubensstarke Journalisten (?) – sollten sich eigentlich schämen, ungeprüft diesen postfaktischen Unsinn ständig zu wiederholen. Weiterlesen

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