Beobachtungshütten: gute und weniger gute Beispiele

Sichtblende am Punt van Reide (Dollart)

In den letzten Jahren wurde in oder an Naturschutzgebieten die Landschaft mit mehr oder weniger gelungenen Aussichtsplattformen oder „Hides“, also Sichtblenden, möbliert. Diese sollen das Naturerlebnis bei störungsempfindlichen Arten steigern, weil der Mensch auf Aussichtsplattformen oder hinter Sichtblenden für die Tiere unsichtbar bleibt, wenn denn diese Konstruktionen sinnvoll gebaut sind. Am Beispiel von drei Holzkonstruktionen aus den Niederlanden soll hier aufgezeigt werden, wie es nicht oder wie es gut mit der menschlichen Tarnung funktioniert.

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Dollart: halbstarke Seehunde als Milchräuber

Milchräuber überfallen Seehundweibchen

Eine Beobachtung der besonderen Art gelang Eilert Voß am 09. Juli 2011 im niederländischen Dollartwatt: Mehrere  halbwüchsige Seehunde eines diesjährigen Wurfes kamen beim Anblick einer säugenden Seehundmutter auf hungrige Gedanken: Sie bedrängten mit Macht gemeinsam das Seehundweibchen, um an ihre Zitzen zu gelangen und dort zu trinken. Seehunde haben in der Regel ein Junges, manchmal auch zwei. Die rüpelhaften „Halbstarken“ versuchten immer wieder gleichzeitig, an die nahrhafte Milch zu gelangen. Die Seehunddame wehrte sich gegen die Zudringlichkeiten und glitt schließlich, offensichtlich völlig  entnervt, ins Wasser, um den hungrigen Rüpeln zu entfliehen. Die müssen nun wohl langsam selbständig ihre feste Nahrung im Wasser suchen, alt genug dafür sind sie.

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25 Jahre Nationalpark Wattenmeer: „Tunnel am Ende des Lichts“, Reiner Schopf zu den Versäumnissen der Naturschutzverbände

Nationalpark Wattenmeer als „Abenteuer“-Spielplatz für Touristen? Bensersiel, Strandportal, Juli 2011

Im Mai-Heft 2011 des Ostfriesland Magazins (Verlag Soltau-Kurier Norden) wurde über das 25 jährige Bestehen des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer ausführlich berichtet. Als Kritiker der Entwicklung im Nationalpark gerierte sich der BUND, Landesverband Niedersachsen in Person von Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler als Landesgeschäftsführer und Multifunktionär des BUND. Das Ostfriesland Magazin druckte dazu die Pressemitteilung des BUND vom 30. Dezember 2010 ab (s.u.).

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Norderney: Golfplatz in Graudünen „Flächengewinn für die Natur“?

Sportliche Artenverarmung: Golfplatz auf Langeoog, 2009

Der Norderneyer Golfclub will seinen Platz von derzeit 25 Hektar um 16 Hektar auf eine 18-Loch-Anlage vergrößern, in der Erholungszone (Zone III) des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer, Teil des UNESCO Weltnaturerbes und Flora-Fauna-Habitatgebiet nach der Natura-2000-Richtlinie der EU . Der Golfplatz soll in einem Graudünenbereich entstehen, der sonst noch nicht einmal betreten werden darf.

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Vögel des Wattenmeeres: Bestandsrückgang durch „Klima“?

Trotz Werbeetikett „Weltnaturerbe“: Austernfischer werden weniger im Wattenmeer (Bensersiel, Strandportal)

Das Internationale Wattenmeersekretariat (Common Waddensea Secretariat, CWSS) in Wilhelmshaven veröffentlichte am 06. Juli 2011 eine Pressemitteilung zur Abnahme und Zunahme bestimmter Vogelarten im Wattenmeer: „Von den 34 gezählten Vogelarten nehmen 14 Arten, darunter z.B. Austernfischer, Säbelschnäbler, Seeregenpfeifer, Silbermöwe und andere Möwenarten in ihren Beständen deutlich ab, während 20 Arten wie z.B. Löffler, Pfuhlschnepfe, Sanderling und Kiebitzregenpfeifer eine Zunahme aufweisen. Besonders Arten, die in Nord-, Zentral- oder Westeuropa brüten und überwintern, scheinen von Bedingungen in Nord-Westeuropa oder dem Wattenmeer selbst beeinträchtigt zu sein und liegen negativ im Trend.“

Für Vogelarten, die im Watt nach Nahrung suchen, gäbe es für Schleswig-Holstein und Niedersachsen einen negativen Trend. Das CWSS kommt zu dem Schluss:

„Hier konnte ein Zusammenhang zwischen Trend und Sedimentzusammensetzung, welche sich in den letzten 20 Jahren aufgrund klimatischer Veränderungen verändert hat, festgestellt werden.“ […] Auch wenn die Ergebnisse darauf hinweisen, dass einige Gründe für die negativen Trends sicherlich im Wattenmeer oder in der Klimaänderung zu finden sind, so muss gleichzeitig verstärkt nach Ursachen entlang der Vogelzuglinien gesucht und entsprechend gehandelt werden.“

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Borkum: Windiges aus dem „Weltnaturerbe“ Wattenmeer

Lenkdrachen in der strengsten Schutzzone: keine Aufsicht im Nationalpark

Wenn einer eine Reise tut…

…dann sollte er Bilder mit nach Hause bringen. Unser Mitarbeiter Eilert Voß hat immer die Kamera schussbereit, wenn er im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und „Weltnaturerbe“ mit dem Boot, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist. Weiterlesen

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Wiesenweihen vs. Windenergie: Abschaltung von zwei Anlagen: Gewaltandrohung gegen Mensch und Tier

Wiesenweihe im Suchflug

Edit: Am 08. Juli 2011 titelt das Hamburger Abendblatt zu diesem Thema zeitgeistig „korrekt“ : „Greifvogel stoppt die Energiewende in Ostfriesland“

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Bereits am 30 Mai 2011 berichteten wir über die zeitweilige Abschaltung einer Windkraftanlage wegen der benachbarten Brut einer Wiesenweihe. Inzwischen wurde vom Landkreis die Abschaltung einer zweiten Anlage verfügt, das führte zu erheblichen Protesten und handfesten Gewaltandrohungen durch einzelne Betreiber.

Der Landkreis Aurich hatte in den beiden benachbarten Krummhörner Windparks Groteland und Petjenburg wegen der in direkter Nähe gebauten Nester von Wiesenweihen jeweils eine Windkraftanlage vorübergehend und zeitlich begrenzt stillgelegt. Die Verfügungen gelten bis zum Ablauf der Brutzeit 1. August von 4 bis 22 Uhr. Mit insgesamt drei Brutpaaren im Krummhörner Gemeindegebiet ist der Wiesenweihenbestand in diesem Jahr so niedrig wie zuletzt 2008. Wiesenweihen gehören zu den hochgradig bestandsbedrohten Greifvögeln in Deutschland und sind besonders geschützt.

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Meyer Werft: „Celebrity Silhouette“: Land unter für den Vogelschutz an der Ems

Passt man gerade, aber nur mit Baggern und Aufstau: Schaulustige im eigentlich gesperrten EU-Vogelschutzgebiet

Am 30. Juni 2011 versanken wieder einmal die Deichvorländereien der Ems in den Fluten, und mit ihnen die Nachgelege oder Zweitbruten der Vögel in diesem EU-Vogelschutzgebiet. Nein, es war keine natürliche Sturmflut, sondern das Ergebnis des Aufstauens der Ems mit Hilfe des Emsstauwerkes (immer noch Emssperrwerk genannt), um den Neubau der Meyer Werft „Celebrity Silhouette“ im binnenländischen Papenburg an das seeschifftiefe Wasser der Nordsee zu überführen. Dieses Spektakel nutzten wieder zahllose Schaulustige, die die Schutzgebiete der Ems-Vorländereien stürmten, um näher an das riesige Kreuzfahrtschiff heranzukommen. Zuvor, am 26. Juni, hatte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) mit einer „Megaparty“ die Massen in Papenburg vor der Kulisse  des Schiffsneubaus mit lauter Musik angetörnt, noch eine kostenlose PR-Veranstaltung für die Werft mit öffentlichen Mitteln.

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Küstenschutz: „So wenig Sturmfluten wie nie in 100 Jahren“

Sturmflut November 2007, Bensersiel, Hafen

Das Meer vor unserer Haustür, die Nordsee, verhält sich mal wieder politisch nicht korrekt und macht den Klimaalarmismus nicht mit. Weder steigt der Meeresspiegel dramatisch an (die Pegel in Norderney und Cuxhaven lügen nicht), noch gibt es häufigere Sturmfluten, wie uns die Apokalyptiker über die geneigten Katastrophenmedien mit Dauerfeuer einzuhämmern versuchen. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden/Ostfriesland bestätigt in seiner aktuellen Pressemitteilung eigentlich das, was seit Jahrzehnten bekannt ist: Es gibt keinen Trend zu häufigeren Sturmfluten, im Gegenteil, derzeit gibt es eine geringe Sturmfluthäufigkeit.

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Jagdvergehen an der Ems: wieder Nonnengans angeschossen

Angeschossene Nonnengans, Terborg/Ems, 06.April 2011

#edit: Inzwischen laufen polizeiliche Ermittlungen in der Sache, aber nicht wegen eines Jagdvergehens, das in diesem Falle strafbar wäre, sondern wegen „Tierquälerei“. Das ist zwar auch eine Straftat, hält aber fürs gute Image die Jagdstatistik sauber: .pdf  Zeugenanhörung Nonnengans

Auf diesen Webseiten haben wir schon oft über Jagdverstöße von Hobbyjägern geschrieben, hier ein neuer Fall, der einen Straftatbestand darstellt: Unser Mitarbeiter Eilert Voß fand am 06. April 2011 unweit des Emsdeiches bei Terborg im LK Leer zusammen mit einem  Begleiter eine flugunfähige stark verletzte Nonnengans. Die Gans wurde zur Untersuchung zu einem Tierarzt gebracht, der das Tier wegen des schlechten Allgemeinzustandes und eines offenen Flügelbruches einschläferte. Das Röntgenbild ergab eine Schussverletzung des linken Armflügelknochens mit einer deutlich sichtbaren Schrotkugel.

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