Zeitschrift ´Nationalpark´: ´Weltnaturerbe oder Freizeitpark?´

Hinweisschild an einer Bundesautobahn, keine Fotomontage! Foto (C): Eilert Voß/Wattenrat Ostfriesland

Die Zeitschrift „Nationalpark“ aus dem Oekom-Verlag brachte im Heft 3/2019 einen Kurzbeitrag zum Zustand der Wattenmeer-Nationalparks in Deutschland. Dabei fanden auch kritische Anmerkungen des Wattenrates zum Niedersächsischen Großschutzgebiet Erwähnung. Zur Anzahl der Tagestouristen liegen dem Wattenrat keine Daten vor, aber zu den Übernachtungen. Allein in Niedersachsens Wattenmeernationalpark werden fast 17 Millionen Tourismusübernachtungen (pdf: Tourismus_IHK_Inseln_Kueste_2018) auf den Inseln und in den Küstenbadeorten von der Industrie und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg registriert – jährlich, ohne die Übernachtungen in der daran angrenzenden „dritten Linie“, und ohne die nicht registrierten Beherbergungsbetriebe. Dazu kommen die Übernachtungszahlen aus dem Bereich Cuxhaven („Cuxland“) mit noch einmal ca. 7 Millionen.

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Windenergie: EU-Kommission verfolgt Wattenrat-Beschwerde gegen Repowering in Utgast im Landkreis Wittmund nicht weiter

Windpark Utgast/Gemeinde Holtgast/LK Wittmund/NDS: Repowering mit Enercon-70 gegen abgängige Tacke-TW 600 – Foto (C): Manfred Knake

Seit 2015 berichtete der Wattenrat Ostfriesland der EU-Kommission in Brüssel über das Repowering im Windpark Utgast/Samtgemeinde Esens und beschwerte sich detailliert über die Missachtung der europäischen Vogelschutzrichtlinie im Genehmigungsverfahren durch den Landkreis Wittmund. Nach Recherchen des Wattenrates wurde es beim Ersatz der alten abgängigen und durch neue höhere und leistungsstärkere Enercon-Anlagen versäumt, die notwendigen und gesetzlich vorgeschriebenen Vogel- und Fledermausdaten zu erheben. Dennoch wurde vom Landkreis Wittmund die immissionschutzrechtliche Genehmigung erteilt. Die neuen Anlagen wurden zudem nur 200-300 Meter vom europäischen Vogelschutzgebiet V63 „Ostfriesische Seemarschen von Norden bis Esens“ errichtet, in dem auch die Umgehungsstraße Bensersiel rechtswidrig gebaut wurde.

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Umweltminister Olaf Lies (SPD) beim ´Politischen Frühstück´ in Esens: Windenergie und Umgehungsstraße Bensersiel mit wenig Harmonie

Minister Olaf Lies (SPD) stehend, Manfred Knake, ganz links am Fenster – Screenshot, Bildzitat, SPD-Esens, abgerufen am 17. Sept. 2019 https://www.spd-esens.de/2019/09/16/politisches-fruehstueck-mit-minister-olaf-lies-im-mehrgenerationenhaus/

Über den niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies (SPD), früher Wirtschaftsminister des Landes, ist auf den Wattenrat-Seiten schon viel geschrieben worden. Am 14. September 2019 war es dann soweit. Manfred Knake (parteilos) vom Wattenrat hatte die Gelegenheit, persönlich mit dem Minister ins Gespräch zu kommen. Anlass war das „Politische Frühstück“ des Esenser SPD-Ortsvereins mit dem Umweltminister als Gast, das im Mehrgenerationenhaus „Im Giebel“ stattfand. Gäste waren laut SPD-Presseankündigung „willkommen“, Themen sollten die Windenergie und die Umgehungsstraße Bensersiel sein, die laut Bundesverwaltungsgerichtsurteil rechtswidrig in einem europäischen Schutzgebiet gebaut wurde und die daher seit Jahren für den Verkehr gesperrt ist.

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Sielachten in Ostfriesland: keine Transparenz bei der Wahl – ein Leserbrief

Schöpfwerk Pogum/Rheiderland – Gülle und Oberflächenwasser – Foto (C): Archiv Wattenrat 2017, Eilert Voß

Sielachten gehören zu den Wasser- und Bodenverbänden und sind Gebietskörperschaften. Der Vorsitzende ist ein Obersielrichter, der von Sielrichtern unterstützt wird. Die Bezeichnungen sind historisch und haben nichts mehr mit der heutigen Rechtssprechung durch ausgebildete Richter zu tun. Sielrichter sind überwiegend Landwirte, sie werden gewählt. Ihre Aufgabe ist die Sicherstellung der Entwässerung des Verbandsgebietes. Dazu gehört der Ausbau von Vorflutern (Niederschlagswasser aufnehmende Gräben) und der Bau und die Instandhaltung von Entwässerungseinrichtungen wie Sielen und Schöpfwerken. Die Siele mit den Schöpfwerken entwässern in das Wattenmeer und schließlich in die Nordsee. Auch die Reinigung der Sieltiefe (Tief= größerer Vorfluter) gehört dazu. In Ostfriesland sind alle Einwohner, die im Bereich von Sielachten wohnen, beitragspflichtig. Nur ist die Verbandsstruktur sehr undurchsichtig. Theoretisch kann jedes zahlende Mitglied aus dem Verbandsgebiet zum Sielrichter gewählt werden, sei es ein VW-Arbeiter, ein Schornsteinfeger oder ein Arzt. In der Praxis ist man aber „unner sück“, unter sich als Landwirt unter Landwirten. Das führt nicht selten zu Kritik, weil die Verbandsstruktur eben nicht den tatsächlichen Querschnitt der Beitragszahler zeigt und die Tätigkeiten der Sielachten intransparent, also eigentlich nicht mehr zeitgemäß sind.

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Erdgasförderung vor Borkum? BUND sorgt sich um Schweinswale – aber unterstützt Offshore-Windparks

Ausgerechnet der Naturschutzverband BUND-Niedersachsen  macht sich für den Schutz der Schweinswale in der Nordsee stark, die vom Betriebslärm einer geplanten Erdgas-Förderplattform nordwestlich von Borkum in deutsch-niederländischen Hoheitsgewässern im Schutzgebiet „Borkum Riff“ geschädigt werden könnten. Der berechtigte BUND-Protest gegen die Erdgasförderung in unmittelbarer Nähe des geschützten Wattenmeeres ist eine Sache, der Hinweis auf den Schutz der Schweinswale eine ganz andere. Der Protest ist nicht sehr wahrhaftig, BUND-lückig, sozusagen. Der BUND ist vehementer Befürworter des Ausbaus der Windenergie, auch auf See. Prof. Hubert Weiger, Bundesvorsitzender des BUND am 23. Mai 2019 auf Twitter beim Bundesverband Windenergie (BWE) zum Ausbau der Erneuerbaren Energien: „Die Bundesregierung muss den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigen und entfesseln. Dafür brauchen wir ein Anwachsen der jährlichen Zubau-Mengen“:

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Das ist der (Wind)-Gipfel: Umweltminister Olaf Lies (SPD) macht die Lobbyistenwelle

Frachter auf der Unterems, 23. August 2019 – Foto (C): Eilert Voß

Neues aus dem niedersächsischen Klima-Propagandaministerium unter Umweltminister Olaf Lies (SPD). Der bevorstehende Windgipfel im Bundeswirtschaftsministerium am 05. September lässt grüßen. Lies macht die Riesen-Lobbyistenwelle und zieht in einer Pressemitteilung seines Hauses (siehe unten) alle Horror-Register im Sinne der Windenergiewirtschaft. Angeblich „ringen Niedersachsens Wälder durch die von Menschen gemachte Erderwärmung“. Tatsächlich fallen durch zwei trockene Sommer (Wetter) nicht standortgerechte und auf schnellen Ertrag angepflanzte Fichtenmonokulturen dem Borkenkäfer zum Opfer, aber nicht ganze „Wälder“. Für den vorgeblichen „Klimaschutz“ mit Windkraftanlagen, der gleichzeitig als „Artenschutz“ vom Minister verkauft wird, kommen jährlich bereits tausende Greifvögel, hunderttausende Fledermäuse und tonnenweise Insekten durch die Rotoren ums Leben. Sie sterben für die Schimäre „Klimaschutz“.

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Wolfsfachmann Ulrich Wotschikowsky verstorben

Ulrich Wotschikowsky + 30. August 2019, Bildzitat von der WebSeite http://woelfeindeutschland.de/

 

Der Forstwissenschaftler, Wildbiologe und Wolfsfachmann Ulrich Wotschikowsky („Wotsch“) verstarb am 30. August 2019. Wotschikowsky betrieb das Weblog woelfeindeutschland.de. Er stritt für den nüchternen und unaufgeregten Umgang mit der Wiederausbreitung des Wolfes in Deutschland. Fachlich arbeitete und forschte er auch in Kanada mit dem kanadischen Wolfsforscher Bob Hayes, von dem er ein Buch übersetzte („Wölfe im Yukon“).  In Europa war Wotschikowsky Mitglied der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE), die zu einer europäischen Expertengruppe für große Beutegreifer innerhalb der Species Survival Commission und der International Union for Conservation of Nature (IUCN) gehört.

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Die Fridays-for-Future-Generation und die Artenvielfalt

Foto (C): Eilert Voß

Zitat aus dem Gasteditorial in der neuen Ausgabe der Zeitschrift Nationalpark (3/2109, Oekom Verlag): „Die um die Naturerlebnisse ihrer Großeltern betrogene Fridays-for-Future-Generation hat keine Vorstellung von der früheren Fülle der fragil geflügelten Wesen und schreibt ihr Verschwinden, sollte es überhaupt und nicht ausgerechnet an einem Freitag auf dem Lehrplan stehen, womöglich dem Klimawandel zu.“

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Petkum: hunderte Stare im Schlick verendet

Hafen Petkum: tote Stare im Hafenschlick – Foto: privat

Im Hafen von Petkum (östlich von Emden) kamen am 21. August 2019 mehrere hundert Stare aus ungeklärten Gründen ums Leben. Sie verendeten im Schlick der Außenmuhde. In unmittelbarer Nähe des Hafens befinden sich große Brackröhrichtbestände, die jährlich von tausenden Staren als Schlafplatz genutzt werden. Das Auricher Veterinäramt barg einige Kadaver, die im Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) untersucht werden sollen.

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Umweltminister Olaf Lies (SPD): weniger Naturschutz für mehr Windkraft

Sterben für den Klimaschutz? Tote Fledermaus im Windpark Utgast, LK Wittmund/NDS – Foto (C): Manfred Knake

Olaf Lies ist seit November 2017 Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Von Februar 2013 bis November 2017 war er Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Von Mai 2010 bis Januar 2012 war er Vorsitzender der SPD Niedersachsen, seit Januar 2012 ist er der stellvertretende Vorsitzende der niedersächsischen SPD. Seit November 2006 ist er Mitglied im Kreistag des Landkreises Friesland sowie stellvertretender Landrat. Wie man also unschwer erkennen kann, ist der gelernte Diplomingenieur für Elektrotechnik sozialdemokratischer Parteisoldat. Lies ist das politische Sprachrohr der Windenergiewirtschaft und trommelt für den weiteren Ausbau der umstrittenen Energienutzung, die nur im Zusammenspiel mit Wärmekraftwerken (Stichworte „Regelenergie“ und „Netzstabilität“) funktionieren kann. So viel Physik muss ein Elektroingenieur eigentlich wissen.  Nun ließ er die Politlobby-Hosen herunter und will fürs „Klima“ den Windkraftausbau forcieren und gleichzeitig den lästigen Artenschutz einschränken. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) berichtete darüber ausführlich am 22. August 2019 (Beitrag und Kommentar siehe unten).

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